NABU Euskirchen unterwegs

Ein Besuch in der Millingerwaard, dem NSG Bislicher Insel und dem NSG Kranenburger Bruch

Blässgänse am Niederrhein

Im Herbst an den Niederrhein fahren, das war der Plan. Dabei standen natürlich Beobachtungen der langsam ankommenden Feldgänse im Vordergrund, aber auch das Erleben der Millingerwaard. Dieses 7 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet entstand nach dem Ton- und Kiesabbau und wird heute von Konik Pferden und Galloway Rindern gepflegt.

Lebensraum für Amphibien und Reptilien

Zahlreiche kleinere und mittelgroße Stillgewässer, teilweise mit Schilfbewuchs oder von den Koniks stark im Uferbewuchs gehindert, wechseln mit Auwäldern, Dünen, Sandstränden und Brachen ab. Zeitweise erinnert diese Landschaft kurz an die Nordsee, während man weiter wandert und plötzlich vor einem gewaltigen Bruchwald steht

An Dünen entlang mit dem Blick auf Auwälder

Das Areal ist gänzlich umzäunt und nicht wie oft in deutschen Tongruben einzelne Parzellen unterteilt, in denen die Beweidung stattfindet. So wandert man im weitläufigen Gelände und steht plötzlich inmitten einer kleinen Herde von  Konikherde, die sich auf einem Damm sonnt.

Halbwilde Koniks

Diese Wanderung mit ersten Herbstzug-Impressionen kann nur empfohlen werden, selbstverständlich zu jeder Jahreszeit.

 

Text und Fotos: Marion Zöller/NABU Euskirchen

 



Ein kurzer Besuch im NSG Kranenburger Bruch

Aufgrund der nahen Lage ging es anschließend weiter nach Kranenburg, denn der dortige Bruch wird von den Kollegen des NABU Niederrhein gepflegt. Dieses wunderschöne Niedermoor beherbergt unzählige Vogelarten, über 600 Schmetterlingsarten, etliche Amphibien- und Reptilien, sowie bedeutende Orchideenbestände.

Junge Barrenringelnatter

Für dieses Areal sollte man sich unbedingt im Sommer Zeit nehmen, also eine Zeitspanne, wo noch genügend Brutvögel vor Ort sind und viele Schmetterlinge fliegen.

Eingangsbereich des Kranenburger Bruchs

Die Bislicher Insel zum Abschluss

Auf dem Rückweg kommt man automatisch an der Bislicher Insel vorbei, ein guter Grund anzuhalten, um nach den Zugvögeln an den Flutmulden zu schauen.

Auf den Spuren der Seeadler

Natürlich darf bei Liebhabern von Greifvögeln der Horst der dort brütenden Seeadler nicht fehlen.

Schlichte Schönheit

Auf den weiten Rinderweiden waren bereits zahlreiche Feldgänse zu entdecken, aber natürlich auch Grau- und Silberreiher. Kiebitze drehten ihre Runden und größere Ansammlungen von Stieglitzen saßen auf den Disteln. In den Bruchwäldern waren die Spuren der Biber zu erkennen, während über den Kronen die Rotmilane kreisten.

Der Biber als perfekter Baumeister

Die Bislicher Insel ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.

 

Text und Fotos: Marion Zöller/NABU Euskirchen