Das Kollektiv Wolkenborn

Die erste Solidarische Landwirtschaft für die Nordeifel

Woher kommt unser Essen? Wer produziert es unter welchen Arbeitsbedingungen? Wie werden die Tiere gehalten und was bedeutet artgerecht? Wie kann es sein, dass selbst Bio-Obst, -Gemüse und -Fleisch so billig angeboten werden? Wo kann ich Verpackungsmüll vermeiden? Diese und ähnliche Fragen stellen sich immer mehr Menschen, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit interessieren. Antworten und Lösungsansätze, wie sie ihr Konsumverhalten zukunftsweisend verändern können, bietet das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft, die einen wertschätzenden und nachhaltigen Umgang mit Mensch, Tier und Natur zum Ziel hat.

Beispiel: Ernteanteil Kollekiv Wolkenborn Gemüse

 

Hellenthal- Was mit der Idee, einem Zeitungsartikel und der ersten Infoveranstaltung mit 120 Interessent*innen im Oktober 2020 begonnen hat, ist in den letzten Monaten zu einer konkreten Umsetzung gereift. Ein Kernteam von rund 25 Personen um die drei Initiatorinnen Romy Linden, Katharina Linden und Romana Wolf trifft sich zwischen ein und drei Mal pro Woche online per Video-Konferenz, um in verschiedenen Arbeitsgruppen die Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft als Genossenschaft auf den Weg zu bringen. Ab 2022 möchten das Kollektiv Wolkenborn und ihre Kooperationspartner*innen rund 60 Ernteteiler*innen mit regionalen, biologischen sowie fair und nachhaltig produzierten Lebensmitteln über verschiedene Depots in der Region beliefern. Langfristig gesehen wollen sie 250 Haushalte mit den Produkten aus ihrer Solidarischen Landwirtschaft lokal versorgen.

Erstes Treffen Kollektiv Wolkenborn im Juni 2021 auf einer Streuobstwiese

Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft, kurz Solawi, oder CSA (Community Supported Agricultre) existiert bereits weltweit seit den 1980er Jahren und gewinnt insbesondere in jüngster Zeit und in Hinblick auf Klimawandel und Umweltschutz an Popularität und Interesse. Denn die Grundsätze der Solidarischen Landwirtschaft liefern Antworten auf die Herausforderungen und Problematiken der heutigen industriellen Agrarwirtschaft und für eine Konsumwende. In einer Solawi schließen sich mehrere private Haushalte als Erntegemeinschaft zusammen, um gemeinsam alle Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebes zu decken. Als Gegenzug für ihren monatlichen Beitrag erhalten alle Ernteteiler*innen eine wöchentliche Erntekiste, die je nach Bedarf und Saison mit Gemüse, Obst, Saft, Eiern, Molkereiprodukten, Hühner-, Rind-, Schweinefleisch und Honig bestückt ist. Das einzelne Produkt verliert somit seinen vom Weltmarkt vorgegebenen Preis und erhält – wie auch die dahinter stehenden Menschen und Tiere – seinen Wert und die nötige Wertschätzung zurück. Regionale Strukturen und kleinbäuerliche Betriebe werden unterstützt und ein regionaler Wertschöpfungsraum geschaffen. Die Grundsätze der Solidarischen Landwirtschaft und die Vision des Kollektivs Wolkenborns sind neben der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln der Schutz der Artenvielfalt (Biodiversität) und der faire, respektvolle und wertschätzende Umgang mit der Natur, ihrer Mitwelt und innerhalb der Gemeinschaft. Das Kollektiv Wolkenborn hat für den Aufbau der Solawi die Rechtsform der Genossenschaft gewählt, um für größtmögliche Transparenz für alle Beteiligten zu sorgen. Durch die genossenschaftliche Struktur besteht Verbindlichkeit und gegenseitige Verantwortung, denn die Genossinnen und Genossen tragen gemeinsam wirtschaftliche Risiken und Erfolge.

Blühstreifen Kollektiv Wolkenborn Hummel

Weitere Informationen über das Kollektiv Wolkenborn und Solidarische Landwirtschaft finden Sie auf der Website www.kollektiv-wolkenborn.de sowie auf Instagram @kollektiv_wolkenborn und auf der Facebookseite www.facebook.com/kollektiv-wolkenborn (post@kollektiv-wolkenborn.de). 

 

Text: Kollektiv Wolkenborn, Fotos:Ralph Sondermann


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