Naturkundliche Wanderung im NSG Grube Rolf am 04.06.2023

Eine wolkenlose Nacht hat die morgendliche Temperatur im Naturschutzgebiet (NSG) Grube Rolf bei Satzvey ordentlich absinken lassen. Je weiter wir in die Grube hinein gingen umso wärmer strahlte die Sonne von einem wolkenlosen Himmel.

Franz-Josef Henkenmeier (re.) mit den Teilnehmer im Gelände der Grube Rolf.

Foto: Kurt Schröder

Aufgrund der Gefahren, die dort lauern, ist das gesamte Areal eingezäunt und mit Gehölzen möglichst unzugänglich gemacht worden. An ausgewählten Stellen wurden den Teilnehmern die Eigenarten und Besonderheiten des Naturschutzgebiets erklärt. Hierzu zählen die Ungestörtheit und Magerkeit der Fläche. Die Nährstoffarmut, der leicht alkalische, steinige bis sandige Untergrund, die Strukturvielfalt und die schnell wirksam werdende Trockenheit haben ganz besondere vielfältige Lebensräume geschaffen. Die Pflanzenwelt weist zahlreiche Arten auf, die außerhalb des NSG nicht vorkommen können, weil ihre Ansprüche dort nicht erfüllt werden. Beispiele sind, Kreuzblümchen in zwei Arten, Hauhechel, ebenfalls mit zwei Arten, tausende Orchideen in sechs Arten, sowohl das Kleine als auch das seltene Rundblättrige Wintergrün, die Rote-Liste-Art Trespen Federschwingel als Vertreter der Grasarten.

Exkursionsleiter: Franz-Josef Henkenmeier

Foto: Kurt Schröder

Auch die Welt der Tiere weist zahlreiche selten gewordene Arten auf. Bei den Insekten konnten erste Bläulinge mit ihren Wirten, den  Ameisen, entdeckt werden. Vierfleck, Plattbauch, Große Pechlibelle und Frühe Adonislibelle ließen sich blicken, ebenso Pappelblattkäfer und frühe Entwicklungsstadien von Heuschrecken. Besonderer Hingucker waren Dutzende überaus kleiner Kreuzkröten, die an drei Kleingewässern ihren bisherigen Lebensraum verließen und das Land eroberten. Klein wie eine Centmünze, aber im Aussehen wie eine ausgewachsene Kreuzkröte. Neben noch vorhandenen Kreuzkrötenlarven befanden sich auch noch diverse Molchlarven in den Tümpeln. Als Vertreter der Vogelwelt konnten Kanadagänse mit ihren Jungen, ein Pärchen Roßgänse und – überfliegend - der Rotmilan beobachtet werden. Rasend schnell verging die Zeit, nach vier Stunden kamen wir erschöpft, mit vielen Eindrücken versehen, zurück zum Eingangsbereich."

 

Text: Franz-Josef Henkenmeier