Redynamisierung der Berke

In unserem vorherigen Artikel hatten wir die Bedeutung der eingeschlagenen Holzpflöcke auf unserer Fläche erklärt. (https://www.nabu-euskirchen.de/2023/05/01/was-macht-denn-der-nabu-euskirchen-da/)

 

Diese Maßnahmen sind Teil des LIFE Projekts „helle Eifeltäler“ unter der Führung der Biologischen Station Euskirchen. (https://www.life-helle-eifeltaeler.eu/)

Nun ist es an der Zeit endlich wieder einen Zwischenbericht der bisher erfolgten Maßnahmen zu veröffentlichen. Die Vermessung orientierte sich an einer alten Gebietskarte von 1860, die die Firma ASTAKUS einholen konnte. Es galt diesen originalen Verlauf der Berke, bevor sie in den 1950er Jahren begradigt wurde, wiederherzustellen.

 

 

 

Baufachliche Gewässerrenaturierung, ASTAKUS GmbH,  Katrin Gelderblom, 54313 Zemmer www.astakus.de 

 


Die Vorarbeit lag aber zuerst in der Mahd des Grünlandes.

Foto: Mahd im August

Anschließend wurde das Mahdgut in Rundballen gepresst und verblieb auf der Fläche, um bei den späteren Arbeiten am Gewässer eine Sedimentsperre vor Ort zu haben.

 

Sedimentsperren, die nach Beendigung der Arbeiten abgefahren werden

 

Dann hat die Fachfirma für naturnahe Gewässerrenaturierung „ASTAKUS“ übernommen und als erstes nach den Drainagen gesucht. Die galt es zu verschließen, damit die Fläche nicht weiterhin entwässert wird.

 

Die Suche und der Verschluss der Drainagen

 

Nur einen Tag später konnte man sehr eindrucksvoll sehen, wie schnell der natürliche Grundwasserspiegel wieder anstieg. Wasser, welches nun nicht mehr über Tonrohre abgeführt wird, sondern auf der Fläche verbleibt.

 

Anstieg des Grundwasserspiegels am nächsten Tag

 

Gleichzeitig wurde an der oberen Flächengrenze ein Vorfluter errichtet, der dafür sorgt, dass das Grünland unseres Nachbarn weiterhin entwässert wird. Von seiner letzten Drainage abgehend, wird nun sein Flächenwasser oberirdisch über unser Grundstück in die Berke geleitet. Später sind die jetzt kahlen Flächen wieder begrünt und der Wall zur rechten Seite abgetragen und eben.

 

Der Vorfluter wurde angelegt

 

Nachdem sämtliche Drainagen verschlossen und der Vorfluter angelegt wurde, konnte die Firma Gelderblom mit der Modellierung des Bachbettes beginnen. Dies geschah in Anlehnung an das alte Kartenmaterial mit sehr viel Fingerspitzengefühl. Ein natürlicher Bachlauf sollte flache Stellen und tiefere Kolke aufweisen, damit die Fische in den Trockenmonaten in diesen überleben können.

Außerdem sind Rückströmungen und unterspülte Ufer Bestandteile eines (Strudel und Überhänge von Vorteil für einen) natürlich-dynamischen Mittelgebirgsbaches.

Ein Bachbett wird modelliert

Im nächsten Teil geht es weiter mit der Renaturierungsmaßnahme an der Berke.

Text und Fotos: Marion Zöller/NABU Euskirchen