Themenmonat Amphibien: Molche

Bei den heimischen Amphibien unterscheidet man wissenschaftlich die beiden Ordnungen der Froschlurche (Anura) und der Schwanzlurche (Urodela) voneinander. Zu letzteren zählen die Molche und Salamander. Die Molche sind im Kreis Euskirchen mit einer ganzen Reihe von Arten vertreten, da diese meist recht klein bleiben und versteckt leben, bekommen wir sie aber nur selten zu Gesicht. Folgende Arten kommen bei uns vor:

  • Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
  • Teichmolch (Lissotriton vulgaris)
  • Fadenmolch (Lissotriton helveticus)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
Bergmolch, Fotos: Silke Mora, Biggi Hrziwnak / NABU Euskirchen
Bergmolch, Fotos: Silke Mora, Biggi Hrziwnak / NABU Euskirchen

Beim Bergmolch handelt es sich mit 10-12cm um einen mittelgroßen Lurch, der vor allem feuchte, kühle Laubwälder im Berg- oder Hügelland bewohnt. Von unseren heimischen Molchen ist er sicherlich der Farbenprächtigste - besonders die Männchen sind zur Paarungszeit leuchtend hell- bis blaugrau gefärbt, seitlich und am Rücken silberweiß mit schwarzen Punkten. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist die meist ungefleckte, orangerote Bauchseite. Bei uns im Kreis ist der Bergmolch weit verbreitet und die am häufigsten gefundene Molchart an den Amphibienzäunen

Teichmolch, Fotos: Silke Mora / NABU Euskirchen
Teichmolch, Fotos: Silke Mora / NABU Euskirchen

Mit höchstens 10cm bleibt der Teichmolch etwas kleiner. Er ist flächendeckend über ganz Deutschland verbreitet und kommt in nahezu allen Höhenlagen vor. Farblich weniger spektakulär als Bergmolche, kommen die Tiere eher in gedeckten Tönen, von gelblich, über hell- bis graubraun, daher. Die Männchen entwickeln zur Paarungszeit allerdings einen hohen Rücken- und Schwanzsaum, außerdem weisen Teichmolche vor allem auf der Unterseite zahlreiche schwarze Punkte und Flecken auf, was sie deutlich vom Fadenmolch unterscheidet. In unserer Region besiedeln Teichmolche vor allem die tieferen Lagen.

 

Fadenmolch, Fotos: Silke Mora / NABU Euskirchen
Fadenmolch, Fotos: Silke Mora / NABU Euskirchen

Mit maximal 9cm Gesamtlänge ist der Fadenmolch unsere kleinste heimische Molchart. Bei ihm handelt es sich vornehmlich um eine westeuropäische Art, die im bewaldeten Hügelland vorkommt. Äußerlich ähneln die Tiere stark dem Teichmolch, allerdings bilden die Männchen auch im Wasser keine Kämme aus. Namensgebend ist ein kurzer, fadenartiger Fortsatz am Schwanzende. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal vom Teichmolch ist die Unterseite der Kehle, die beim Fadenmolch fast immer hell und ungefleckt ist. Bei uns kommen Fadenmolche häufig zusammen mit Bergmolchen vor.

Kammmolch, Fotos: Peter Oefinger, Marlene Schiffer / NABU Euskirchen
Kammmolch, Fotos: Peter Oefinger, Marlene Schiffer / NABU Euskirchen

Die mit Abstand größte und zugleich seltenste heimische Molchart ist der Kammmolch, der bis zu 18cm lang werden kann. Männchen entwickeln zur Paarungszeit einen hohen Rücken- und Schwanzsaum, der sie an kleine Wasserdrachen erinnern lässt. Oberseitig sind die Tiere braun bis schwarz gefärbt, auf der Bauchseite weisen sie eine kräftige Gelb- oder Orangefärbung auf, sowie ein mehr oder weniger ausgeprägtes Muster an schwarzen Flecken. Kammmolche bevorzugen stehende Gewässer mit Pflanzenbewuchs und bewohnen sowohl Wäldern als auch offene Landschaften. In unserer Region kommen Kammmolche nur an einigen wenigen geeigneten Standorten vor.

 

Text: Marco Mora / NABU Euskirchen