Vogelfalle Glas

Foto: NABU/Lars Lachmann
Foto: NABU/Lars Lachmann

Plötzlich ein Knall und ein kleiner Vogel liegt leblos unter dem Fenster. 

 

Leider ist eine Rettung dann nicht mehr in allen Fällen möglich. Diese Vorfälle gibt es täglich, auch wenn wir sie eher selten mitbekommen.

 

Allein in Deutschland verlieren jährlich schätzungsweise  100 Millionen Vögel nach Kollisionen mit Glas ihr Leben.

 

Das Problem: Glasscheiben werden von Vögeln nicht als Hindernis erkannt. Oft spiegeln sich die Vegetation oder der Himmel im Glas wider und täuschen fatalerweise eine freie Flugbahn vor. 

 


Viele Maßnahmen können das Problem allerdings mindern, wie Christiane Müller vom “Forum Ornithologie” (NABU Kreis Euskirchen) betont.

 

Die bekannten Greifvogelsilhouetten bringen allerdings gar nichts und auch die beworbenen Birdpens halten nicht ihr Versprechen.

 

 

Aber es gibt viele andere, auch einfache Möglichkeiten!

 

Was kann man dann zum Beispiel tun?

 

  • Scheiben sichtbar machen durch Anbringen kleiner Muster(Linien oder kleine Punkte) in schwarz, weiß und orange (Siehe auch im NABU-Shop: Vogelschutzmarkierungen)
  • von außen angebrachte Materialien wie Fliegengitter, Deko etc…
    • Ganz wichtig ist die “Handbreit- Regel”:
    • Abstände zwischen Markierungen dürfen höchstens 10cm betragen.
    • Sonst erkennt der Vogel weder Hindernis noch Gefahr durch das Glas und will hindurchfliegen.
  • verschiedene Glassysteme nutzen (Milchglas, Glasbausteine, geriffeltes Glas etc.)
  • umsichtige Planung bei neuen Bauprojekten

Außerdem sorgt künstliches nächtliches Licht bei vielen Tieren, nicht nur bei Vögeln für Irritationen und erhöht so die Gefahr der Glaskollisionen. Sowohl im öffentlichen Raum als auch im privaten Umfeld können beispielsweise durch neuere Leuchtmittel, Vorhänge, Abschalten von nächtlicher Gartenbeleuchtung oder weniger Beleuchtung von Gebäuden Maßnahmen umgesetzt werden. So lässt sich auch die Lichtverschmutzung reduzieren.

 

Falls man doch einmal mitbekommt, wie ein Vogel mit der Scheibe kollidiert ist und lebt, sichert man ihn am Besten in einem kleinen Karton mit Luftlöchern. Dieser sollte dann an einem schattigen Ort, dunkel und ruhig stehen. Manchmal erholt sich der Vogel und kann wieder in die Freiheit entlassen werden. Hilfe und Beratung bietet auch die Wildtierhilfe Nordeifel unter: 


Für mehr Informationen stellt der Naturschutzbund zu diesem Thema viele Broschüren und Flyer bereit. Dazu steht der NABU Kreis Euskirchen auch bei den kommenden Veranstaltungen mit Rat und Tat zur Seite. 

 

Für weitere Austauschmöglichkeiten rund um die Vogelwelt lädt das “Forum Ornithologie” jeden letzten Donnerstag im Monat herzlich ein. 
https://www.nabu-euskirchen.de/natur-und-artenschutz/forum-ornithologie/

 

Text: Juliane Helmling / NAJU Euskirchen