Zugvögel machen Winterurlaub im sonnigen Süden

Mauersegler auf dem Zug in ihre Winterquatiere, sie haben uns bereits Ende Juli verlassen  

Foto: NABU/Günter Lessenich

Kreis Euskirchen - Aus meteorologischer Sicht beginnt der Herbst am 1. September. Mit deutlich niedrigen Temperaturen, kündigt sich allmählich der Herbst in Deutschland an. Der Herbst als eine der vier Jahreszeiten, ist die Übergangszeit zwischen Sommer u. Winter. In den gemäßigten Zonen ist er die Zeit der Ernte und des Blätterfalls.

 

Jahr für Jahr kehren unsere gefiederten Sommergäste aus dem Süden kommend im Frühling in unseren Breitengraden um ihre Nester zu bauen. Wenn die Vogelkinder flügge sind, müssen so manche Arten schon wieder an ihre weite Reise in den Süden denken. Mit zu den ersten zählt der Mauersegler.Sie haben uns bereits schon Ende Juli verlassen.

 

Jetzt im Herbst beginnt die große Reise der Zugvögel. Auf den Tausende Kilometer langen Weg machen sich Singvögel, Störche,  Kraniche, Enten und noch viele hundert Arten mehr.

Warum wandern Zugvögel ?

Grasmücken wie hier die Dorngrasmücke ist auf Insekten angewiesen und können den Winter über  nicht  bei uns überleben. Foto: NABU/Günter Lessenich

Insektenfressende Vögel wie Schwalben, Grasmücken & Co können im Winter bei uns nicht überleben, nicht wegen der Kälte, sondern weil sie zu dieser Jahreszeit keine Nahrung finden. Den Vögeln machen die niedrigen Temperaturen an sich nichts aus, doch Mücken, Fliegen und Schmetterlinge können bei Kälte nicht überleben. Um aber weiterhin Nahrung zu finden, wandern Zugvögel im Herbst in südlichere Gegenden. Die Vögel finden dort zu der Zeit ein Überangebot von Insekten vor und deshalb kann man sich die Frage stellen, warum die Zugvögel im Frühling zu uns zurückkehren.

 

Die Erklärung ist einfach: Im Norden gibt es im Sommer ebenfalls ein Überangebot von Insekten und da die meisten Insektenfresser im Herbst des vergangenen Jahres abgewandert sind, ist zu diesem Zeitpunkt die Nahrungskonkurrenz ziemlich gering. Vögel die im Frühling wieder in den Norden fliegen, finden hier genügend Nahrung, um selbst zu überleben und um ihre Jungen großzuziehen. Auch haben Insektenfresser im Norden weniger Feinde als im Süden. Um hiervon zu profitieren, müssen Zugvögel allerdings zweimal im Jahr die Strapazen und Gefahren einer langen Wanderung auf sich nehmen.

Junge Mehlschwalben sammeln sich auf einer alten Hausantenne und bereiten sich auf den Weg in den Süden vor.

Foto: NABU/Günter Lessenich

Für alle Brutvögel ist Ende September die Brutsaison zu Ende. Der Wegzug der Zugvögel ist dann im vollem Gange. Durchzügler lassen sich fast überall beobachten, Insektenfressende Singvögel vor allem morgens in den Büschen.

 

Anfang September beginnen die Schwalben sich auf den  bevorstehenden Zug vorzubereiten. Sie fliegen unruhig umher und sammeln sich in  Gruppen auf Telefonleitungen. Bis Ende September sind die meisten von ihnen weggezogen. Die Jungvögel von frühen Bruten verlassen uns oft als erste. Nur wenige Schwalben treiben sich noch im Oktober in unsern Regionen herum.

Ein Bericht von Günter Lessenich

Schwalben sammeln sich auf Stromleitungen im Dorf Sasserath/Eifel. Foto: Axel Schlesinger