Ein Jahr später: Biotopflächen in Kall-Anstois
Update: 22.10.2020
Mähwiese für geplanten Gewässerrandstreifen.
Kall-Anstois -Nach nur einem Jahr stellen sich die NABU Flächen in Kall-Anstois ganz anders und positiv dar. In enger Abstimmung mit der Biologischen Station des Kreises Euskirchen, werden wir auf unseren Flächen in Kall-Anstois die nächsten Schritte hin zu einem wertvollen Wiesen- und Feuchtbiotop vorantreiben. Eine Wiesenfläche, auf der in diesem Jahr Heu gemacht wurde, werden wir weiter entwickeln. Dazu wird ein gewässernaher Bereich als Gewässerrandstreifen entwickelt, um den Bachlauf vor den Einflüssen durch die landwirtschaftliche genutzte Fläche zu schützen, und konkurrenzschwachen Pflanzen Vorteile zu verschaffen. Hier wird abschnittsweise nur noch in Teilbereichen einmal sehr spät im Jahr das Gras gemäht werden, sodass zukünftig jeder Teilbereich maximal alle drei Jahre einmal gemäht wird, um ihn offen und von Gehölzen frei zu halten. Die restliche Fläche soll in Teilbereichen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr gemäht werden. Wir erwarten uns dadurch einen deutlich positiven Effekt auf die Artenvielfalt auf dieser Wiesenfläche.
Laichgewässer mit Restbewuchs
Die zweite Fläche mit Teich und Feuchtgebiet hat sich, seit unserem aufwendigen Einsatz im letzten Jahr, prächtig weiterentwickelt, wie die Bilder zeigen.
Wir konnten die Teichfläche von dem Bewuchs, und der damit einhergehenden starken Beschattung, befreien. Der Effekt war in diesem Jahr mehr als deutlich. Der Teich, der biologisch umzukippen drohte, hat sich wieder zu einem biologisch aktiven Kleingewässer entwickelt, und das in nur einem Jahr. Hier gebührt den Helfern im letzten Jahr ein großes Lob und unser Dank.
Aber lassen wir die Bilder für sich sprechen:
Teich mit Sumpf
Pflegemaßnahmen werden in diesem Winter kaum nötig sein. In der nächsten Amphibiensaison werden wir versuchen, einen Überblick über die vorkommenden Arten zu erhalten. Die angelegten Totholzhaufen werden wir mit Teilen des Mahdgutes in den nächsten Jahren, für mehr biologische Vielfalt, weiterentwickeln.
Teichrand mit Bewuchs und Totholzhaufen
Die umgebenden Wiesenflächen haben sich ebenfalls prächtig entwickelt. Hier erwarten wir noch deutlich mehr Fortschritten durch Umsetzung von Maßnahmen, vergleichbar mit denen, die wir am Anfang beschrieben haben.
Vielen Dank nochmals allen, die sich im letzten Jahr so aktiv für die NABU-Flächen in Kall-Anstois eingebracht haben. Wir freuen uns darauf, weiterhin von der positiven Entwicklung dieser Flächen berichten zu können.
Text und Fotos: Uwe Wedegärtner, Oktober 2020
Schutzgebiet "Feuchtbiotop Anstois"
Seit den 1980er Jahren befindet sich das Feuchtbiotop in Kall-Anstois im Besitz des NABU Euskirchen. Üppige Laubbäume und ausgedehnte Gebüsch-Strukturen säumen das Gelände.
Der kleine Bachlauf schlängelt sich zuerst durch ein kleines Schilfgebiet und füllt dann einen kleinen Weiher.
Viele Vögel nutzen das Gelände zur Brutzeit, in den hohen Wildpflanzen-Stauden finden etliche Insekten Nahrung.
Blick auf den kleinen Weiher. Das gesamte Gelände obliegt der Sukzession, somit sind in absehbarer Zeit keinerlei Pflegemaßnahmen notwendig.
Text und Fotos: Marion Zöller