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Naturfoto des Monats Januar | Kernbeißer

Rauflustiger Fink mit kräftigem Biss.

Kernbeißer  Foto: NABU Günter Lessenich

Jetzt im Winter kommen die Kernbeißer ans Futterhäuschen und suchen am Boden nach herabgefallene Sämereien. Im Sommerhalbjahr bekommt man die Finkenvögel eher selten zu sehen. Gerne halten sie sich oben in den Baumkronen auf. Von Zurückhaltung ist dann wenig zu sehen, die Kernbeißer wissen sich gegenüber den anderen Vögeln zu behaupten und gehen selbst Raufereien nicht aus dem Weg. Kein Wunder also, dass der Kernbeißer früher auch Finkenkönig genannt wurde.

 

Noch vor dem Gimpel ist der Kernbeißer unser größter heimischer Fink. Sein gewaltiger dreieckiger Schnabel macht ihn unverwechselbar. Beide Geschlechter sind sehr ähnlich gefärbt, es dominieren rotbraune und beige Gefiedertöne. Von den Augen bis zur Kehle zieht sich eine dünne schwarze Maske. Der zur Brutzeit blauschwarze Schnabel der erwachsenen Tiere zeigt sich im Schlichtkleid elfenbeinfarben oder leicht bräunlich.

 

Kernbeißer sind auf Samen und Fruchtkerne spezialisiert, darunter Bucheckern, Hainbuchensamen und Kirschen. Der Kernbeißerschnabel ist nicht nur auffällig groß, er ist auch ungewöhnlich aufgebaut. So befinden sich im Oberschnabel mehrere parallele Schneidekanten und der Unterschnabel ist fest im Schädel verwachsen. Um einen Kirschkern an der seitlichen Naht aufzuknacken, übt der Kernbeißer einen Druck von 40 bis 50 Kilogramm aus. Am Futterhäuschen bevorzugen Kernbeißer Sonnenblumenkerne und Erdnüsse.

 

Kernbeißer sind bei uns in der Regel Standvögel, manche ziehen auch bis Italien oder Spanien, in harten Winter unternehmen sie zudem Ausweichbewegungen. Skandinavische und osteuropäische Brutvögel zieht es im Winter teils nach Mitteleuropa.

 

Daten zum Foto:

Kamera: Canon EOS 7D

Objektiv: 600 mm, Blende: F/6,3

Belichtungszei:t 1/1600 Sek.

ISO: 500

Abstand 28,1 Meter