Ein blauer Baumakrobat als Frühlingsbote
Blaumeise Foto: NABU/Günter Lessenich
Die lustigen kleinen Kunstturner, die oft kopfüber an den dünnen, schwankenden Zweigen der Laubbäume hängen, kann man stundenlang beobachten. Als Leichtgewichtler mit nur 10 g Körpergewicht haben sie sich eine ökologische Nische erschlossen, in der ihnen aufgrund ihres meist größeren Körpergewichtes nur sehr wenige Vogelarten Konkurrenz machen können. Geschick reißen sie mit dem Schnabel Rindenstücke ab, um an die darunter versteckten leckeren Insekteneier zu erlangen.
Im Frühjahr, wenn die Blaumeisen auf Partnersuche gehen, kann man ihr Treiben sehr gut mitverfolgen. Oft genug hängt ein Nistkasten für die kleinen Höhlenbrüter bereit, in den sie nach erfolgter Eheschließung einziehen und mit dem geschäftigen Nestbau beginnen. Abwechselnd fliegen Männchen und Weibchen mit Moos und Grashalmen zu ihrem Heim, bis dieses gut ausgestattet und gemütlich eingerichtet ist. Dann legt das Weibchen bis zu 14 Eier, und etwa zwei Wochen später hört man das erste zarte Zwischern der Nestlinge, wenn einer von den Eltern mit Nahrung heimkommt. Bis zu 1000 mal pro Tag beliefern die fleißigen Winzlinge ihre Jungen mit Futter - eine beachtliche Leistung! An den flinken Vogeleltern mit der blauem Weste sind richtige Verhaltensstudien möglich, da sie sich nie allzuweit vom Nest entfernen. Erst nach etwa drei Wochen verlassen die kleinen Nesthocker den Nistkasten.
Text: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Technische Daten:
Kamera: Canon EOS 7D
Brennweite: 600 mm
ISO: 400
Belichtungszeit: 1/500
Blende: f/6,3