Update: 04.06.2020
Berlin - Bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“, die vom 8. bis 10, Mai stattfand, wurde der bisherige Teilnehmerrekord der Aktion aus dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Über 161.000 Menschen haben Zählergebnisse von 108.000 Gärten, Parks oder von Balkons und Fenstern übermittelt. Sicherlich hat der Corona-Shutdown zu einem verstärkten Interesse für die Natur vor der Haustür und damit zu den hohen Mitmach-Zahlen geführt. Wir wünschen uns, dass die vielen Erst-Teilnehmer auch in Zukunft wieder mitzählen und wir noch mehr Menschen für den Schutz der Natur in unserem unmittelbaren Lebensumfeld begeistern können.
Besonders im Fokus stand die Blaumeise. Im März und April wurden auffällig viele an Krankheit verstorbene Vögel dieser Art gemeldet. Über ein Online-Formular sammelt der NABU diese Hinweise. Bis heute gingen darüber bundesweit über 21.000 Meldungen mit knapp 40.000 betroffenen Vögeln ein. Das vogelspezifische Bakterium Suttonella ornithocola konnte als Auslöser dieser Epidemie identifiziert werden.
Bundesweit betrachtet sind 22 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden. Statt 2,16 Blaumeisen pro Meldung sind es in diesem Jahr nur noch 1,66 – mit Abstand der niedrigste Wert seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005.
Vogelzählung knackt 150.000-Teilnehmer-Marke
Über 150.000 Menschen meldeten Daten von 3,1 Millionen Vögeln an den NABU.
Update 20.05.2020
Blaumeise Die in Deutschland bisher einmalige Vogel-Epidemie flaut seit Ende April deutlich ab.
Foto: NABU/Günter Lessenich
Berlin/Kreis Euskirchen - Mehr als 150.000 Menschen haben das Muttertagswochende genutzt, um Vögel in Garten, Park oder auf dem Balkon zu zählen. Damit haben sich so viele wie noch nie zuvor an der 16. „Stunde der Gartenvögel“ des NABU und seines bayerischen Partners LBV beteiligt. Im vergangenen Jahr hatten gut 76.000 Naturfreund*innen teilgenommen.
Das verstärkte Interesse an der heimischen Natur durch die Corona-Krise und das beunruhigende Blaumeisensterben haben vermutlich deutlich mehr Menschen bewegt, bei unserer Vogelzählung mitzumachen.
Im Mittelpunkt des Interesses der diesjährigen Zählung stand die Blaumeise. Seit Anfang März waren beim NABU vermehrt Berichte über kranke und tote Blaumeisen eingegangen. Bis heute registrierte der NABU 19.000 solcher Meldungen, die 35.000 verstorbene Vögel betreffen. Als Ursache wurde inzwischen das Bakterium Suttonella ornithocola identifiziert, das offensichtlich ausschließlich bei Meisenarten Lungenentzündungen verursacht. Die in Deutschland bisher einmalige Vogel-Epidemie flaut seit Ende April deutlich ab. Bundesweit betrachtet sind 22 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden. Statt 2,16 Blaumeisen pro Meldung sind es in diesem Jahr nur noch 1,66 – mit Abstand der niedrigste Wert seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005.
Wie immer in den letzten Jahren war der Haussperling mit 5,3 Vögeln pro Garten der häufigste Gartenvogel. In den frühen Jahren der Aktion konnte die Amsel den Spatz dreimal überflügeln. Doch seit dem Aufkommen des Usutu-Virus vor zehn Jahren nehmen die Amselzahlen ab. Immerhin konnte sie in diesem Jahr mit 2,91 Vögeln pro Garten das Ergebnis des Vorjahres halten. Wie in jedem Jahr ist die Amsel aber weiterhin Deutschlands zuverlässigster Gartenvogel: Sie wurde in 94 Prozent aller Gärten innerhalb einer Stunde gesehen.
Rekordzahl bei der "Stunde der Gartenvögel" im Kreis Euskirchen.
467 Teilnehmer*innen ( 2019, 398) hatten an der Vogelzählung teilgenommen. Aus 317 Gärten und Parks wurden 11.068 Vögel gezählt . Das
gab es bisher im Kreis Euskirchen noch nicht. Über diese Zahlen freut sich der NABU Euskirchen . Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgemacht haben!
Um so weniger erfreut sind die Zahlen bei den Blaumeisen. Es sind 34 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten im Kreis gemeldet worden.
1,73 Blaumeisen pro Meldung sind es in diesem Jahr. ( 2,64 -2019) und somit steht die Blaumeise auf Rang sieben der Ergebniskarten. ( Rang 4, 2019)
82 Vogelarten konnten bestimmt werden.
Ergebniskarte und Tabelle aller Vogelarten
Update vom 10.05. 2020
Der Spatz ist in deutschlands Gärten der meist gesehenste Vogel Foto/NABU/Günter Lessenich
Berlin/ Kreis Euskirchen - Bis Sonntagabend meldeten rund 101.000 Menschen Daten von 2,0 Millionen Vögeln an den NABU. Die Live-Auswertung bestätigt die Sorgen der Vogelexperten. Deutschlandweit wurden 24 Pozent weniger Blaumeisen gesichtet.
Es gibt einen neuen Teilnahmerekord bei der „Stunde der Gartenvögel“. Im 16. Jahr der Mitmach-Aktion wurde die Gesamtteilnehmerzahl des Vorjahres schon am Sonntagabend um 18 Uhr übertroffen. Und weitere Meldungen gehen nach wie vor im Minutentakt beim NABU ein. Inzwischen haben rund 101.000 Vogelfreund*innen dem NABU Daten zu 2,0 Millionen Vögeln aus 67.000 Gärten übermittelt. Und die Aktion ist noch nicht beendet: Gezählt wird nur noch bis Sonntagabend.
Kreis Euskirchen
Muttertag ist vorbei und damit auch die Vogelzählung. Wie der NABU Bundesverband oben im Text mitteilt, gibt es eine neue Teilnehmerrekordzahl bei der "Stunde der Gartenvögel"
Im Kreis Euskirchen hat sich die Teilnahmezahl von Samstag, 9.05. bis Sonntagabend von 96 Teilnehmer auf 280 Teilnehmer erhöht. Im vorigen Jahr waren auf den Endergebiskarten rund 400 Teilnehmer verzeichnet. Ob nun die vierhundert Teilnehmermarke geknackt wird, bleibt bis Ende des Monats abzuwarten.
Bei den Blaumeisen kommen weniger als 2 Blaumeisen in einem Garten im Kreis Euskirchen vor.
Auf den Ergebniskarten ist sie weithin auf Platz 6 plaziert. Im Vergleich zum Vorjahr (Trend) - 30 Prozent.
Der Hausspatz ist wie in den Jahren zuvor auf Platz eins der Ranglisten geblieben.
67 Vogelarten konnten im Kreis Euskirchen bisher bestimmt werden.
Update vom 09.05.2020
Deutliche Verluste gibt es beim Star zu verzeichnen Foto: NABU/Günter Lessenich
Berlin/Kreis Euskirchen - Während vergangenes Jahr am Samstagabend erstmals die 10.000-Teilnehmer*innen-Marke geknackt wurde, ging soeben die 20.000. Vogelmeldung beim NABU ein. Die Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus bescheren der NABU-Webseite seit Wochen deutlich mehr Zugriffe. Besonders erfreulich ist es, jetzt zu sehen, dass nicht nur großes Interesse an den Inhalten besteht, sondern auch die Bereitschaft, sich aktiv beim größten Citizenscience-Projekt „Stunde der Gartenvögel“ zu beteiligen.
Die Zahl der gemeldeten Vögel pro Garten geht mit Fortschreiten des Meldewochenendes weiter zurück. Die besorgniserregenden Trends bei Meisen, Star und Grünfink
setzen sich weiter fort: Für Blaumeise und Kohlmeise wird es 2020 Minusrekorde geben. Durchschnittlich kommen weniger als zwei Blaumeisen in einem Garten vor. Noch kann die Blaumeise aber den
sechsten Platz in der Ragliste der häufigsten Vögel halten. Beim Star gibt es deutliche Verluste zu verzeichnen. Die Ursache ist hier noch unklar. Der Grünfink ist erstmals im Durchschnitt
weniger als einmal im Garten zu sehen. Hier spielt immer noch der Befall durch Trichomonaden eine Rolle.
Kreis Euskirchen
Die Zahl der Teilnehmer hat sich am zweiten Zähltag verdreifacht. 96 Teilnehmer haben bisher an der Aktion teilgenommen. Sorgenkinder gibt es unter den Meisenarten. Die Blaumeise ist auf der Ergebniskarte auf Platz sechs gestiegen. Im Vergleich zum vorigen Jahr liegt der Trend bei -28 Prozent. Auch die Kohlmeise liegen dieses Jahr deutlich unter dem Vorjahr mit - 14 Prozent sowie Sumpmeise mit - 43 Prozent und Schwanzmeise mit - 46 Prozent. Ist für den starken Rückgang der Meisen das Bakterikum Sutunella ornitho cola verantwortlich?
Aufallend ist auf der Ergebniskarte, das bis jetzt nur ein Fitislaubsänger gesichtet und gemeldet wurde. Es bleibt spannend wie sich der dritte Zähltag auf der Ergebissekarte der Ranglisten auswirkt.
So wenig Blaumeisen wie nie
Erste Zwischenergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“
08.05.2020
Berlin/Kreis Euskirchen - Die ersten Trends der Vogelzählung 2020 zeichnen sich ab: Während die Teilnehmerzahlen Steigerungen aufweisen, drohen bei einigen Vogelarten erneut Minusrekorde. Nie zuvor wurden so wenig Blaumeisen gemeldet wie in diesem Jahr.
Die „Stunde der Gartenvögel 2020“ ist, was die Teilnehmerzahlen angeht, auf Rekordkurs. Bis Freitagabend haben mehr als 8.200 Vogelfreund*innen über 5.600 Meldungen an den NABU übermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung von 60 Prozent. Größte Steigerungen zum Vorjahr gab es im Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen, von wo aus auch die meisten Meldungen zum Meisensterben kamen, und in Berlin, wo heute Feiertag war.
Bei den Sorgenkindern von 2019 gibt es nur teilweise Erholung: Die Amsel verzeichnete ein Rekordminus, nachdem 2018 viele Individuen dem Usutu-Virus zum Opfer
gefallen wurden. Das heutige Zwischenergebnis sieht nach einer teilweisen Erholung aus. Doch auch hier wird noch ein Rückgang der Zahlen erwartet. Auch beim Grünfink scheint es weiter deutlich
bergab zu gehen.
Für Mehlschwalbe und Mauersegler, die beide im letzten Jahr ein Katastrophenergebnis erzielten, sieht es dieses Jahr besser aus: Beim Mauersegler nehmen die Zahlen zu. Bei der Mehlschwalbe sieht
es stabil aus, sodass das Ergebnis wohl nicht schlechter als letztes Jahr wird.
Es deutet sich an, dass die Anzahl der gemeldeten Vögel pro Garten insgesamt geringer ausfallen wird. Allerdings kann hier auch eine Rolle spielen, dass es 2020 deutlich mehr Personen gibt, die
zum ersten Mal an der Aktion teilnehmen. Aufgrund der langjährigen Erfassung der Daten (auch zur wiederholten Teilnahme) ist es den NABU-Vogelexperten möglich, die tatsächlichen Trends in der
Vogelwelt zu berechnen. Und hierfür gilt nach wie vor: Je mehr Personen teilnehmen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.
Kreis Euskirchen
Blaumeise Foto: NABU/Günter Lessenich
Die Ergbnisskarten für den Kreis Euskirchen sagen noch nicht viel aus. Am ersten Zähltag hatten sich 31 Vogelfreunde an der Aktion beteiligt und 918 Vögel gezählt. Wie sich die Zahlen durch das Bakterium "Suttonella ornithocola" bei dem Meisen auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Zur Zeit steht in der Rangliste die Blaumeise an siebter Stelle. Bei den anderen Meisearten gibt es zum Teil schon Minuszahlen zu verzeichnen.