Magische Lichter im Wald

Glühwürmchen im Euskirchener Stadtwald besucht

Der Weg führt zum großen Regenrückhaltebecken. Am Wegesrand konnte Ellen Wortmann den Teilnehmer noch wohlduftende Pflanzen vorstellen.  Foto: NABU/Günter Lessenich

Euskirchen - Auf Grund der Corona-Bestimmungen waren diesmal nur 10 Leute unterwegs, inklusive Günter Lessenich vom Nabu und mir, Ellen Wortmann.

Nach Erklärung der Corona-Bestimmungen und dem Eintragen aller Beteiligten in eine Liste, ging die Wanderung los.

Wir gingen den gewohnten Weg zum großen Regenrückhaltebecken, dass immer als „Amphitheater“ bei der Märchenlesung dient. Günter Lessenich, der Ornithologe ist, erklärte uns, welche Vögel uns mit ihrem schönen Abendgesang erfreut haben. Die Singdrossel hat sich da besonders hervorgetan. An der Brücke über den Bach fanden wir auf einem Baumstumpf einen großen Schwefelporling. Es ist nicht sehr bekannt, dass es sich hierbei um einen guten Speisepilz handelt. Er wird in England „Chicken of the woods“ also „Waldhühnchen“ genannt, da man aus ihm gute vegane Chickennuggets machen kann. Näheres entnimmt man bitte den einschlägigen Bestimmungsbüchern.

Mit viel Spannung, horchen die Teilnehmer der Märchenerzählerin Ellen Wortmann zu.

Foto: NABU/Günter Lessenich

Unter Einhaltung der Mindestabstände fand jeder sein Plätzchen auf den Stufen und den Mauern des Regenrückhaltebeckens. Als alle bequem saßen wurden die Märchen erzählt. Als erstes natürlich Agathon und Agathe, das Märchen über die Lebensgeschichte eines Glühwürmchens, dies ist schon eine Tradition auf der Glühwürmchen-Wanderung. Dann wurde noch vom Kraut „Superheile“ erzählt, dass es in Wirklichkeit gar nicht gibt.

 

Das Regenrückhaltebecken hat sich inzwischen in großen Teilen in ein wirklich interessantes Biotop verwandelt, das eine reiche Anzahl, auch seltener Vögel anzieht.

Ellen Wortmann ist Kräuterpädagogin und Märchenerzählerin.       Foto. NABU/Günter Lessenich

Durch den Wald, indem wir noch einige wohlduftende Pflanzen (Mädesüß, Gundermann und Geißblatt) fanden, ging es dann zum Teich, an dem die Fledermäuse dieses Jahr wieder eine rasante Flugshow boten. Mindestens 10 Stück überboten sich in tollen Manövern und eine fegte im rasanten Tempo nur wenige Meter von uns entfernt immer wieder an der Gruppe vorbei, so dass sie wirklich gut zu erkennen war. Das war wirklich spannend und interessant. Alle hatten großen Spaß dabei, die flinken Flieger zu beobachten.

Es ist 22:15 Uhr und fast dunkel.  Eine Fledermaus jagd nur knapp über der   Wasseroberfläche nach Mücken und anderen schwärmenden Insekten.                                       Ein Videosequenz von: NABU/Günter Lessenich

Als die Dämmerung anfing in die Dunkelheit hinüberzugleiten, machten wir uns wieder auf in den Wald und dieses Mal hatten wir wirklich Glück. Es waren hunderte von Glühwürmchen unterwegs und sorgten für magische Stimmung. Das Wetter spielte mit, der Wind war eingeschlafen und die Bedingungen, um Glühwürmchen zu beobachten, einfach ideal. Es ist jedes mal wieder ein wundervolles Ereignis, die kleinen Lichter durch den Wald schweben zu sehen, man kann sich nicht daran sattsehen. Langsam gingen wir den Weg zum Parkplatz zurück und nahmen schweren Herzens Abschied von den kleinen, stillen Leuchtkäfern.

Ein fliegendes Glühwürmchen -Männchen unter hunderten, schwebt durch den Stadtwald und alle Teilnehmer sind begeistert.

Foto: NABU/Günter Lessenich

Ein Glühwürmchen-Männchen  in einem Spinnennetz gefangen.

Foto: NABU/Günter Lessenich

 Aber dann gab es noch am Horizont, in einem der Nachbardörfer, ein schönes Feuerwerk, dass wir als Abschluss einer sehr gelungenen Wanderung gerne genossen haben.

 

Ich freue mich jetzt schon darauf, die interessierten Naturfreunde im nächsten Jahr willkommen zu heißen.

 

Ein Bericht von Ellen Wortmann