Libellenwanderung im Urfttal

Seltene und spannende Beobachtungen erlebten die Teilnehmer

Prachtlibelle (Weibchen)                                                                                             Foto: Kurt Schröder

Nettersheim - Wenige Zentimeter über dem Wasser fliegen Kleinlibellen wie schwebend über das Wasser, kleine blaue Nadeln, nur rund vier Zentimeter lang. Fünf Arten sehen wir an diesem Tag: Die fast durchgehend blauen Männchen der Hufeisen-Azurjungfer und der Becherjungfer. Die Federlibellen sind etwas blasser blau, die große Pechlibelle und das kleine Granatauge jeweils überwiegend schwarz mit blauen Flecken auf dem Hinterleib. Dann passiert es: In der Nähe des Stegs fliegt ein Azurjungfer-Männchen hoch auf etwa zwei Meter. Ungewöhnlich, denn eigentlich ist das zu gefährlich. Und siehe da, eine über dem Wasser patroullierende große Königslibelle sieht die Beute, nähert sich von unten im typischen Steigflug, packt zu und fliegt mit der Kleinlibelle zu einem nahe gelegenen Busch zum Fressen.

 

Diese seltene Szene konnten die Teilnehmer der Libellenwanderung am Römerweiher oberhalb von Nettersheim hautnah miterleben. Der Römerweiher ist das artenreichste Libellengewässer auf unserem Weg von Nettersheim zum Bahnhof Blankenheim-Wald. Weitere Beobachtungsplätze sind an Brücken über die Urft an der Ruine des ehemaligen Römerkastells und am Eingang ins Haubachtal. Dort flog vor allem die Blauflügel-Prachtlibelle. Die Männchen tanzten mit ihren dunkelblau gefärbten Flügeln fast wie Schmetterlinge in der Sonne. Auch Federlibellen waren am Bach zu beobachten.


Fantastische Fotoaufnahmen von einer Schlingnatter von: Kurt Schröder

Neben den drei Beobachtungspunkten von Libellen gab es auch am Wegrand der 8 km langen Strecke genug zu entdecken. Ein nicht geplanter Höhepunkt war eine auf dem Weg liegende Schlingnatter, die sich bei ihrem Sonnenbad nicht von den neugierigen Menschen um sie herum stören ließ.

Text: Dr. Burkhard Grebe

Sehen Sie auch Ausschnitte der Libellenwanderung in diesem Video

von: Wolfgang Steiger