· 

Naturfoto des Monats Januar | Buchfink

Buchfinkenmännchen im Schlicht - Übergangskleid im Winter 

Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Wer jetzt einen Spaziergang durch die recht triste Landschaft macht, hat die Gelegenheit, den Buchfink zu beobachten. Er gilt als der häufigste Vogel in Europa und ist überall dort, wo es Bäume gibt, so Günter Lessenich, Beisitzer im Vorstand  vom NABU Euskirchen. Manche Buchfinken zeigen sich noch in ihrem matten Winterkleid, doch in diesen Tagen legt der Buchfink ein Prachtkleid an. "An seinem blaugrauen Kopf, der schwarzen Stirn und der rostigen Brust ist der Buchfink auch für den Laien gut zu erkennen", so Lessenich.

 

Nur die Männchen bleiben im Winter hier, die Weibchen ziehen südliche Gebiete zum Überwintern vor. So führt das Buchfinkenmännchen in den kalten Monaten des Jahres ein Junggesellendasein. Dies ist auch die Erklärung für seinen wissenschaftlichen Artennamen: "coelebs" - der Unverheiratete. Durch seine Vorliebe für Bucheckern erklärt sich der erste Teil des deutschen Namens.

 

An schönen Februartagen beginnen die Männchen zu "schlagen" das heißt, stehts die gleiche Strophe zu singen. Der Finkenschlag ist in seinen Grundzügen angeboren, aber er wird durch Erlerntes verändert. So kommt es zu Lokaldialekten.

 

Wenn sich der Wald mit lichtem Grün überzogen hat, beginnen die Finkenweibchen mit dem Nestbau, die Männchen helfen hierbei nicht mit. Das Buchfinkennest ist ein kleines Meisterwerk. Außen ist der  tiefe Napf mit Flechten und Moos getarnt, innen dagegen fein ausgelegt mit Federn und Haaren. Das Gelege von vier bis fünf Eiern ist dadurch gut geschützt. Die Brut beginnt mit der Ablage des letzten Eies und wird alleine vom Weibchen getätigt. Dabei wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach etwa 14 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungen, sie werden von den Eltern mit Futter versorgt. Vier bis fünf Fütterungen werden von den Eltern pro Stunde geleistet.

Die Nestlingsdauer beträgt etwa 14 Tage, dann fliegen die Jungtiere aus , werden aber weiterhin von den Eltern gefüttert. Die endet mit dem 40. Lebenstag. Nachdem die Jungtiere großgezogen wurden, brüten die Buchfinken ein zweites Mal Ende Mai.

 

Text: Günter Lessenich/NABU Euskirchen