Man könnte sich fragen, warum diese knapp 1,3 ha große NABU-Fläche mit ihrem unwiderstehlichen Charme die Menschen derart in ihren Bann zieht. Auf den ersten Blick erschließt sich dieser Artenreichtum nicht, dafür braucht es den berühmten zweiten Blick.
Das Monitoring mittels Wildcameras läuft nun schon im 2. Jahr, ebenso die umfangreichen Kartierungen der Pflanzen und Schmetterlinge. Aus den so gewonnenen Datenmengen lassen sich höchst erfreuliche Ergebnisse ableiten. Die nicht mehr so häufig auftretenden Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle) konnten erfolgreich auf der Fläche nachgewiesen werden.
Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle) Schlangen-Knöterichs (Bistorta officinalis).
An guten Tagen tanzten 7-8 Exemplare gleichzeitig um die zahlreichen Schlangen-Knöteriche (Bistorta officinalis).
Neben diesem seltenen Juwel, fanden sich ebenfalls zahlreiche Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia) auf der gesamten Fläche ein.
Randring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia) an Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis).
Etwas seltener waren die Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe) zu sehen, wenn sie gezielt die Kuckucksblumen (Silene-flos-cuculi) anflogen.
Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe) an Kuckucksblumen (Silene-flos-cuculi)
Die Fläche, welche durch die mittig fließende Berke in zwei Hälften geteilt wird, unterliegt im Management einer einjährigen Mahd. Wobei immer nur eine Hälfte pro Jahr gemäht wird und somit im Folgejahr unberührt bleibt. In Absprache mit der UNB, der Unteren Wasserbehörde und dem Drainageverband, sind an einigen Stellen die Randsteine aus der Berke entfernt worden. Hier soll durch diese sogenannte “Entfesselung” dem Bach die Möglichkeit gegeben werden, aus dem eingesteinten Bachbett neue Wege einzuschlagen.
Anfang 2021 wird gemeinsam mit dem Drainageverband ein Vorfluter errichtet, damit anschließend die auf dem Grundstück befindlichen Saugdrainagen verschlossen werden können. Diese Maßnahme dient der weiteren Vernässung der Fläche.
Wir werden in Kürze weiter berichten.
Text und Fotos: Marion Zöller/Nabu Euskirchen