Mechernich verweigert den Ausbau des vorhandenen Naturschutzes

 Am 16.02.2021 hat der Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz (man beachte den Namen!) den Antrag des NABU Euskirchen vom 12.Mai 2020[1] mit der Mehrheit von CDU und UWV abgelehnt. Also nach über 9 Monaten und auch nur auf erneute Erinnerung des NABU wurde das Thema endlich behandelt. In diesem Antrag ging es darum zunächst einmal zu erfassen, welche relevanten Flächen für Natur- und Artenschutz es in Mechernich überhaupt gibt. Um dann in einem zweiten Schritt zu analysieren, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation und insbesondere die Vernetzung der einzelnen Biotope zu verbessern.

 

Dabei hat der NABU Euskirchen seine Unterstützung angeboten.

 

Den Ausführungen, dass es nicht reicht, was wir derzeit in Sachen Biodiversität machen – auch nicht in Mechernich, hatte der Bürgermeister Herr Dr. Hans Peter Schick nichts weiter entgegenzusetzen, als lautstark darauf zu beharren, dass die Verwaltung dafür nicht zuständig sei. Auch die Empfehlungen von FDP, Grüne und SPD, dem ersten Teil dieses Antrages zuzustimmen, wurden vom Bürgermeister nur mit aggressiver Nichtzuständigkeit abgeschmettert.

 

Nicht zuständig also! Nochmal, man beachte den Namen des Ausschusses!

 Und anstatt inhaltlich auf den Antrag einzugehen, hat sich Herr Kornell von der CDU-Fraktion als Zahlenjongleur dargestellt und mit sehr gut gespielter Enttäuschung eine vielleicht nicht ganz richtig dargestellte Tabelle aus dem Ergänzungsantrag des NABU genüsslich „zerrissen“. (Zerrissen ist hier im übertragenen Sinne gemeint! Die Tabelle, um die es ging, ist der Vollständigkeit halber in diesem Artikel abgebildet und entstammt dem Ergänzungsantrag des NABU.)

 

Während die Oppositionsparteien mehrfach beschwichtigend betonten, dass es doch kein großer Aufwand sei, den dieser Antrag mit sich bringe und dass sich dieser verhältnismäßig leicht realisieren lasse, weigerten sich CDU und UWV sogar, den Ergänzungsantrag abzustimmen, durch den der ursprüngliche Antrag in kleinere Pakete aufgeteilt werden sollte. Somit wurde unser Antrag in seiner Gänze abgelehnt.

 

Tabelle 1 Flächen in Mechernich (Die hier genannten Zahlen stammen 1:1 aus der von der Stadtverwaltung gelieferten Ablehnungsvorlage. Lediglich die Gesamtfläche wurde aus Wikipedia übernommen.)

 

 


Enttäuscht sei er, so Herr Kornell. Und das sind wir auch. Wenn selbst kleinste Schritte in Sachen Arten- und Naturschutz in Mechernich verweigert werden, fragt man sich wohin es mit unserer Gemeinde gehen soll. Das ist das durchgängige Bild in Mechernich, wie man es an diesem Foto der Milchfabrik im Dorfpanorama Obergartzem sieht:

 Foto: Peter Berthold/NABU Euskirchen


Um aufzuzeigen, was wir mit unserem Vorstoß bei der Stadt erreichen wollten, nehmen wir als Beispiel das 10-Schritte Programm der Heinz-Sielmann-Stiftung „In 10 Schritten zum Biotop[2]“. Hier werden Biotope neu erstellt und diese dann miteinander verbunden, diese Biotop-Vernetzung ist die Blaupause im kleineren Maßstab, den wir auf den gesamten Mechernicher Raum beziehen wollten. In einem ersten Schritt sollte festgestellt werden, welche Flächen im Besitz der Stadt sind, welche davon verpachtet sind und bereits relevant für den Naturschutz sind. Allein diese Erfassung ist erforderlich um festzustellen, was denn überhaupt für Maßnahmen erforderlich und möglich sind.

 

Was dann der zweite Schritt gewesen wäre. Feststellen wie man die Situation verbessern kann, um dann im dritten Schritt die erkannten Handlungsstränge zu beurteilen und soweit möglich umzusetzen.

 

Wir bedauern die Haltung des Mechernicher Bürgermeisters und der CDU/UWV außerordentlich!