Ein Garten der besonderen Art

Über 1000 verschiedene Pflanzen haben bei Sabine Keller ihr Zuhause

 Über 1000  verschiedene Pflanzen auf 800 Quadratmetern Gartenfläche

Mechernich - Eicks - Einen Garten wie den von Sabine Keller in Mechernich-Eicks findet man im Kreis wohl höchst selten. Ihr Hobby waren von Kind an die Pflanzen, besonders die Stauden und Duftpflanzen, und die Faszination, die diese schon damals auf sie ausübten, ist über die Jahre nicht geringer geworden. Als Ergebnis dieser Leidenschaft haben auf 800 Quadratmetern Gartenfläche im Hang des Rotbachtals inzwischen über 1000 verschiedene Pflanzen ihr Zuhause, unter anderem viele Raritäten. Eine Rasenfläche sucht man vergebens, einen Rasenmäher besitzt die Hobbygärtnerin nicht. Ihre Maxime: „Hier stehen die Pflanzen im Vordergrund, nicht die Deko.“

 

Eine Eisenhutsammlung ist auch im Garten von Sabine Keller vertreten.

Was sich da an Pflanzen zusammenfindet, ist überaus eindrucksvoll und hat schon mehrere Fernsehteams nach Eicks gelockt. Es sind vor allem außergewöhnlich blühende, stark duftende oder einfach nur schön anzusehende Pflanzen, aber auch seltene Gemüsesorten wie der ewige Kohl. Zu den Highlights gehören jeweils weit über 25 Sorten von Veilchen, Iris, Taglilien und Eisenhüten. Auch die Gattung Clematis ist mit beachtlichen 30 rankenden und, weniger bekannt, auch nicht rankenden Sorten vertreten. Ihre prachtvollen Blüten gehören zweifelsohne zu den Schmuckstücken. Im Frühjahr treten alljährlich über 200 blühende Kaiserkronen in verschiedenen Spielarten markant in Erscheinung. Wunderbar duftende alte Strauchrosensorten sorgen überall im Sommer dafür, dass nicht nur die Augen auf ihre Kosten kommen. Ihr in Form von passierten, gezuckerten und eingefrorenen Rosenblüten konservierter Duft sowie die verstreuten Nutzgartenelemente liefern der Küche zu.

Über 200 blühende Kaiserkronen blühen im Frühling bei den Kellers im Garten

 Die Pflanzen sind so geschickt angeordnet, dass einerseits ihren Standortansprüchen Rechnung getragen wird, zugleich aber das ganze Jahr über in allen Bereichen des Gartens etwas blüht. Viel Wissen, Erfahrung und Geschick gehören dazu, dieses ausgeklügelte System zu managen. Wer Sabine Keller bei einer Gartenführung begleitet, erfährt dies hautnah. Wenn sie in ihrer sachlichen, unaufdringlichen Art ihre Pflanzen vorstellt und von ihren Erfahrungen berichtet, können auch „normale“ Gartenbesitzer davon profitieren. Zum Beispiel beim leidigen Thema „Unkraut“. Gegen nicht erwünschte Pflanzen hilft ihr als erprobtes und einfach anwendbares „Wundermittel“ Rasenschnitt, den freundliche Nachbarn ihr zur Verfügung stellen. Die offenen Bereiche zwischen den Pflanzen werden zunächst gejätet und anschließend damit konsequent abgedeckt, so dass die unliebsame Konkurrenz dort keine Chance hat, sich zu entwickeln. Das erspart nicht nur den Einsatz chemischer Mittel – der Garten ist ein Biogarten –, sondern auch viel Arbeit und Zeit, die Sabine Keller lieber in ihr zweites intensives Hobby investiert: lange Wanderritte mit ihren beiden Pferden. Selbst nach Südfrankreich zum Mittelmeer und zur französischen Atlantikküste bei Biarritz ist sie von der Haustür aus schon geritten.

Sabine Keller ist eine leidenschaftliche Pferdeliebhaberin 

Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Dass ein solcher Garten mit seiner Vielfalt blühender Gewächse ein insektenfreundlicher ist, steht außer Frage. Und dass Sabine Keller und ihrem Ehepartner neben den Pflanzen auch die Tiere am Herzen liegen, zeigt ein Blick auf die Wand ihres Hauses. Dort hängen über 10 Insektenkästen, im Supermarkt gekauft, aber zur Erhöhung ihrer Tauglichkeit nach den eigenen Erfahrungen individuell modifiziert.

 

In summa: Ein Garten, dessen Besuch sich uneingeschränkt lohnt! Nach dem WDR hat sich auch ein NABU- Kamera- Team dort näher umgesehen.

 

Text: Hans Theo Krüger

Fotos: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

 

Spaziergang durch einen naturnahen Garten