Neuer Lebensraum für Vögel, Insekten, Igel & Co
30.04.2021
Die Wildblumeninsel blüht das erste Mal im Monat April 2021
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Zülpich-Ülpenich - Die Wildblumeninsel wurde im August/ September/ Oktober 2020 neu angelegt und vorbereitet, damit eine Neueinsaat zur artenreichen Wiese erfolgen konnte. Im Oktober war es dann
soweit und das Saatgut konnte gesät werden. Nun im April 2021 befinden wir uns mitten im Aufbau der neuen Wiese. Bisher ist am Boden noch kein großer Handlungsbedarf, da noch lückiger
Bewuchs, bis auf ein paar Stellen an den Rändern und an einem Teilstück, wo es recht hoch und dicht zusammen gewachsen war. Hier mußten wir schon eine erste Teil-Zwischenmahd mit Sichel und Sense
durchführen, da unser Wiesensaatgut sehr viel langsamer wächst und vom restlichen Bewuchs zu überwachsen drohte. Im Moment sieht man vieles blühen, was jahrzehntelang als Samen im Boden
"geschlummert" hat und auf die Chance des offenen Bodens wartete. Vorwiegend sieht man nun das Ackerhellerkraut, das Hirtentäschel und die rote Taubnessel, demnächst auch viel Mohn. Ab dem
zweiten Jahr werden diese Arten verdrängt und es entwickeln sich unsere Wiesenblumen, Kräuter und Gräser.
Die Rote Taubnessel hatte jahrzente lang als Samen im Boden "geschlummert" jetzt darf sie blühen
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Im Wall sieht es etwas anders aus. Dort sind noch sehr viele Nährstoffe enthalten, die einst in der obersten Bodenschicht enthalten waren. Durch die Begradigung des Grundstücks und das Abziehen der oberen Bodenschicht entstand der neue Wall, der nochmal anderer Lebensraum werden wird. Zusammen mit der Feuchtigkeit im zeitigen Frühjahr sind die Pionierpflanzen um ein vielfaches
schneller gewachsen. Somit haben wir hier inzwischen schon 2 Zwischenmahden durchführen müssen, damit unser Saatgut und die kleinen Minipflanzen weiterhin die Chance haben zu
wachsen. Mit dieser Mahd wiederum schafften wir offene Bodenstellen, die zum Einzug erdnistender Wildbienen-Arten führte.
Auf diesem Wall blüht und summt es, Freude kommt auf
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Da wir den Wall nur teilweise geglättet haben für eine spätere bessere Bewirtschaftung/ Mahd und im oberen Teil alle Abbruchkanten so gelassen haben..sind inzwischen zahlreiche erdnistende Wildbienenarten in ihr neues Biotop eingezogen. Auch die Mai-Langhornbiene habe ich hier schon dokumentiert. Die Mai-Langhornbiene ist gekürt worden zur Wildbiene des Jahres 2021 und eine gefährdete Art!
An den Abbruchkanten des Walls haben sich verschiedene Wildbienenarten angesiedelt
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Mit der Entwicklung der Wildblumeninsel bin ich bisher sehr zufrieden, den weiteren Aufbau und Verlauf werden wir selbstverständlich in einem Update wieder dokumentieren.
Wiesennetzwerk Ülpenich
Ute Köhler
Es gibt einen neuen Film über die Wildblumeninsel zu sehen!