Über 3,1 Millionen Vögel gemeldet

Endergebnis der Stunde der Gartenvögel

04.06.2021

Der Haussperling wie in den Jahren zuvor auf Platz 1   Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Berlin/Kreis Euskirchen - Trotz Regen und Fröstel-Temperaturen am langen Wochenende des Aktionszeitraums haben sich unzählige Naturfreund*innen kaum abschrecken lassen. Mehr als 140.000 Menschen haben an der „Stunde der Gartenvögel“ teilgenommen. Aus über 95.000 Gärten und Parks wurden dem NABU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) über 3,1 Millionen Vögel gemeldet.

 

„Nach der Rekord-Teilnahme während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr ist die Teilnehmendenzahl auf hohem Niveau geblieben. Das freut uns sehr“, so NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Die Corona-Krise hat unsere Sicht auf die Dinge verändert. Für die Natur ist es gut, wenn ein gewachsenes Interesse und die Freude an der Vielfalt vor der Haustür dazugehören.“

 

Insgesamt konnten pro Garten mit knapp 33 Individuen von leicht über 11 unterschiedlichen Arten wieder deutlich mehr Vögel als im Vorjahr entdeckt werden. Während die Gesamtzahl der Vögel im Siedlungsraum im Gegensatz zu den Beständen in der Agrarlandschaft damit weiterhin weitgehend konstant bleibt, gibt es doch für viele Vogelarten besorgniserregende Entwicklungen: So verharren die Sorgenkinder Mauersegler, Mehlschwalbe, Zaunkönig, Hausrotschwanz und Mönchsgrasmücke auf Höhe der schlechten Ergebnisse aus den Vorjahren. Sie sind ausschließlich von Insekten lebende Vogelarten. Die beste Hilfe für unsere gefiederten Sorgenkinder ist eine Gartengestaltung, die Insekten zum Wohlfühlen einlädt: Heimische Laubgehölze pflanzen und Ecken mit Wildpflanzen anlegen.

Kreis Euskirchen

Rekord-Teilnahme auch im Kreis Euskirchen 494 Vogelfreund*innen  haben an der Aktion teilgenommen. Die Rekordzahlen von 2020 (467 Teilnehmer) wurden somit übertroffen. Aus 342 Gärten (2020,  317 Gärten)  wurden 13.341 Vögel ( 2020,  11.068 Vögel) gezählt. Das ist wieder ein sehr erfreuliches Endergebnis.

 

Erfreulich Meldungen gibt es bei den Blaumeisen zu berichten. Im Frühjahr 2020  hatte ein bakterieller Erreger namens Suttonella ornithocola erstmals zu einem Massensterben der kleinen Blaumeise in vielen Teilen Deutschlands geführt. Dies spiegelte sich in den Endergebnissen wieder. (Minus 40 Prozent) In diesem Frühjahr wurden dem Nabu auch wieder  verstorbene Blaumeisen gemeldet, die Meldungen waren jedoch deutlich weniger. So hat sich die Blaumeise offenbar wieder erholt und konnte durch erfolgreiche Bruten die Verluste weitgehend ausgleichen. (Plus 40 Prozent, 2020, Minus 34 Prozent)

Starke Rückgänge bei den Schwalben

Gar nicht gut sieht es bei den Schwalben aus. Die Endergebniskarte des Kreis Euskirchen zeigt für die Rauchschwalben eine starke MInuszahl von 45 Prozent an, ( 2020 ein  plus von  71%) Bei der Mehlschwalbe ein Minus von 2 Prozent. Liegt es an fehlenden Lehmpfützen zur Gewinnung des Nistbaumaterials die durch zunehmende Bodenversiegelung selten geworden sind, oder ein Rückgang an Luftinsekten, die Hauptnahrung der illeganten Flugjäger, macht sich allgemein als "Insektensterben" bemerkbar. Rauchschwalben sind auf Ställe und Scheunen angewiesen aber vielerorts verschlossen, oder Mehlschwalbennester an Hauswänden sie sind nicht geduldet, da Schwalben als lästige Fassadenbeschmutzer angesehen werden.

 

86 Vogelarten konnten im Kreis Euskirchen bestimmt werden.

 

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer*innen die an der Vogelzählung im Kreis Euskirchen  teilgenommen haben!

Vom 6. bis 9. Januar 2022 geht es in die nächste Runde der

"Stunde der Wintervögel"


Stieglitz nahm zu

Zwischenergebnisse der Stunde der Gartenvögel

Update:16.05.2021

Stieglitz (Diestefink)                                                                             Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Die Meisen zeigen sich vom schlechten Vorjahr deutlich erholt. Überhaupt konnten mit Ausnahme von Schwalben und Seglern die meisten der typischen Gartenvögel ihr Niveau halten oder leicht verbessern. Besonders stark nahm der Stieglitz zu.

Berlin/Kreis Euskirchen - Bis zum frühen Sonntagabend haben 81.000 Teilnehmer*innen aus 56.000 Gärten und Parks mehr als 1,8 Millionen Vögel gemeldet.

 

Mit 33 Vögeln je Beobachtungsort liegt das Ergebnis zwar noch immer leicht über Vorjahr, aber der langjährige Durchschnitt von 34,3 wird wohl nicht mehr erreicht werden. Es sieht also etwas verbessert aus, aber nicht wirklich gut. Dementsprechend kann die Blaumeise die Suttonella-Verluste von 2020 nicht ganz ausgleichen, zeigt sich immerhin deutlich erholt. Das Rotkehlchen steigert sich mit Amtsbonus ebenfalls, der bisherige Bestwert bleibt außer Reichweite. Ähnliches gilt für den Haussperling.

Auf dem Weg zu einem neuen Rekord beziehungswiese der Einstellung des alten sind Stieglitz und Kernbeißer. Das passt zu den deutlich positiven Trends dieser Arten. Interessanterweise gehören sie zu den der sehr wenigen Singvögeln, die auch ihre Jungen vegetarisch, also nicht mit Insekten füttern. Sind sie im Vorteil? Sie brauchen im Frühjahr nicht einmal Samen von Wildkräutern, sondern begnügen sich mit Knospen von Bäumen…

Kreis Euskirchen

Die Vogelzählung ist seit Sonntagabend beeendet und es haben sich bisher 313 Teilnehmer*innen an der Aktion beteiligt. Aus 222 Gärten wurden 8380 Vögel gezählt. Ob die Telnehmerzahlen das vorrige Jahr ereichen werden (467 Teilnehmer) bleibt abzuwarten. Zählergebnisse können noch bis zum 24. Mai beim NABU gemeldet werden.

Das Endergebnis wir Ende Mai erwartet!


Vorläufige Top Ten

Stand: 17.05.2021 8:00 Uhr

        Rang      Vogelart                                                       Zählungen

1

Haussperling

1802

 

 

 

 

2

Amsel

732

 

 

 

 

3

Kohlmeise

682

 

 

 

 

4

Star

570

 

 

 

 

5

Blaumeise

535

 

 

 

 

6

Elster

452

 

 

 

 

7

Feldsperling

413

 

 

 

 

8

Mehlschwalbe

381

 

 

 

 

9

Ringeltaube

290

 

 

 

 

10

Rotkehlchen

268

 

 

 

 

 


Die Blaumeisen haben sich gut erholt

Zwischenergebnisse der Stunde der Gartenvögel

Update: 15.05.2021

Mehlschwalbenbestände  nehmen ab                                      Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Berlin - Kreis Euskirchen - Deutschlandweit mit beeindruckenden 29.000 Teilnehmer*innen sowie 730.000 Vögeln aus 20.000 Gärten und Parks starten wir in den Samstag. Wesentliche Änderungen haben sich gegenüber dem Zählbeginn am Donnerstag nicht ergeben. Wie üblich gehen die gemeldeten Durchschnittszahlen bei den meisten Arten etwas zurück, je mehr Beobachtungen in die Auswertung einfließen. Das betrifft auch die Blaumeise, die jetzt „nur“ noch ein Plus von 36 Prozent aufweist. Damit sieht es aber weiter so aus, als hätten sich die Blaumeisenbestände von der Suttonella-Infektion 2020 gut erholt. Mit beeindruckenden 29.000 Teilnehmer*innen sowie 730.000 Vögeln aus 20.000 Gärten und Parks starten wir in den Samstag. Wesentliche Änderungen haben sich gegenüber dem Zählbeginn am Donnerstag nicht ergeben. Wie üblich gehen die gemeldeten Durchschnittszahlen bei den meisten Arten etwas zurück, je mehr Beobachtungen in die Auswertung einfließen. Das betrifft auch die Blaumeise, die jetzt „nur“ noch ein Plus von 36 Prozent aufweist. Damit sieht es aber weiter so aus, als hätten sich die Blaumeisenbestände von der Suttonella-Infektion 2020 gut erholt.

Gar nicht gut sieht es bei Schwalben und Seglern aus. Während insgesamt 10 bis 15 Prozent mehr Vögel als 2020 zu verzeichnen sind, nehmen die Fluginsektenjäger in gleichem Maße ab. Das hat leider nicht nur mit dem Wetter zu tun, zumal sich dieses im Vergleich zum Himmelfahrtstag insgesamt deutlich verbessert hat. Vor allem bei der Mehlschwalbe setzt sich damit ein langfristiger Trend fort. Bei Schwalben und Mauerseglern zeigen die Karten kein abweichendes Verbreitungsmuster von den Vorjahren. Es gibt also keinen Hinweis darauf, dass diese es vielleicht aufgrund des kalten Frühjahrs noch nicht geschafft hätten, zum Beispiel auch im Norden anzukommen.

Kreis Euskirchen

Das Wetter am Freitag  (zweiter Zähltag) war nicht besonders prickelt, mal schien die Sonne oder es regnete immer wieder  zwischendurch.  112 Vogelfreunde*innen hatten das Wetter aber nicht beeinflussen können und zählten aus 82 Gärten 3270 Vögel. Der Seriensieger Haussperling liegt bei den Zwischenergebnissen wieder deutlich vorne. Die Meisenbestände haben sich auch im Kreis Euskirchen wieder gut erholt. So konnten bis zum Freitagabend  auf den Zwischenergebniskarten auf Rang 2, 294 Kohlmeisen abgelesen werden, ein plus von 37 Prozent gegenüber dem vorigen Jahr von Minus 20 Prozent, sowie  auf Rang 6, 216 Blaumeisen   von 43 Prozent, Vergleich zum vorigen Jahr  Minus 34 Prozent.


Rotkehlchen, wohin man auch schaut...

Zwischenergebnisse der Stunde der Gartenvögel

14.05.2021

 Im langjährigen Mittel wird das Rotkehlchen innerhalb einer Stunde in fast jedem zweiten Garten entdeckt.                                                                        Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Berlin/ Kreis Euskirchen -  Der NABU Bundesverband meldet auf seiner Internetseite: Gibt es für den Vogel des Jahres so etwas wie einen Amtsbonus, wie bei Politiker*innen? Kaum ist eine Art gekürt, wird sie bei der nächsten Stunde der Gartenvögel häufiger beobachtet. Mal mehr, mal weniger.

 

Beim Rotkehlchen ist der Effekt ausgesprochen deutlich, es steuert auf eine neue Bestmarke zu. Dabei hat sich die Zahl der Rotkehlchen je Garten nicht groß geändert. Bei dieser eher einzelgängerischen Art ist das auch nicht zu erwarten. Aber seine Stetigkeit hat enorm zugenommen. Wurden 2020 aus 48 Prozent der Gärten und Parks Rotkehlchen gemeldet, ist die Quote jetzt auf 66 Prozent geschnellt.

 

Naturbeobachtung ist keine objektive Messung, Fokussierung und Wissen der Beobachtenden spielt immer eine Rolle. Gerade Neulinge in diesem Gebiet werden daher durch die vorherige Beschäftigung mit dem Vogel des Jahres eher auf diesen aufmerksam. Und die Zahlen sprechen dafür, dass die Stunde der Gartenvögel erneut viele Erstteilnehmer*innen gewinnen konnte. 16.000 Beobachter*innen und 415.000 Vögel aus 11.300 Orten sind ein unglaublicher neuer Startrekord. Natürlich wurde das durch den Feiertag kräftig befördert und vielleicht hat sogar das bescheidene Wetter dazu beigetragen, weil so manche andere Aktivität im buchstäblichen Sinne ins Wasser fiel.

 

Nicht nur beim Rotkehlchen geht es aufwärts. Insgesamt stieg die Zahl der Vögel je Garten um mehr als zehn Prozent. Nach drei recht vorgelarmen Jahren verspricht 2021 immerhin, wieder zu „Normalwerten“ zurückzukehren. Aber noch liegen drei weitere Beobachtungstage vor uns.

 

Kreis Euskirchen

Suttonella ornithocola: So heißt das Bakterium, das im Frühjahr 2020 in Deutschland ein überregionales Blaumeisensterben auslöste. Bei den Zählungen steigen die Werte wieder.       Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Am ersten Aktionstag wurden im Kreis Euskirchen in 54 Gärten von 70 Vogelfreund*innen 2418 Vögel gezählt. Die ersten Ergebnisse zeigen schon jetzt liegt der Seriensieger Haussperling bei der Anzahl der Vögel wieder deutlich vorne.  Bei den meisten der 82 eingetragenen Arten steht bei der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus. Erfreulich ist, das im Kreis Euskirchen wieder mehr Blaumeisen gezählt wurden. Ihre Werte steigen wieder. Das könnte ein Hinweis sein, dass sich die Meisen von der heftigen Suttonella-Infektionswelle 2020 erholt haben.

 

Anlass zur Hoffnung gibt es dagegen für die Blaumeise. Ihre Werte steigen von allen häufigen Arten bisher am stärksten. Das könnte ein erster Hinweis sein, dass sich die Meisen von der heftigen Suttonella-Infektionswelle 2020 erholt haben.

 

Der NABU Euskirchen erhofft sich,  dass sich bis zum Sonntag noch viele Vogelfreunde*innen im Kreis Euskirchen an der Vogelzählung beteiligen werden.

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