Aufräumen nach der Flut, die nächste Fläche

update 14.08.2021

Teil 1

 

 

 

 

 Nach der ersten Begutachtung unserer etwa einen Kilometer langen Bach-Aue wurde schnell klar, hier wartet eine schier unlösbare Mamut-Aufgabe auf uns. Neben umgestürzten Bäumen, hauptsächlich das wichtige Totholz mit all seinen Specht- und Fledermaushöhlen, war die Menge an Müll und sperrigem Treibgut nahezu unüberschaubar. Um die wertvolle Fläche nicht mit schwerem Gerät zu belasten, war auch hier wieder ausschließlich Handarbeit angesagt.

 

 Umgestürzte Bäume und verkeiltes Treibholz

 

 

 


Sämtliche Fremdstoffe werden gesammelt und abgefahren

Der Plan war schnell und einfach erstellt, hier kann als einziges Gerät nur die Kettensäge zum Einsatz kommen und viele NABU-Aktive, die mit ihren Händen zupacken. Das Haufen-Prinzip war die einzige Lösung – Bauholz und Müll abzusammeln, um es aus dem Gelände zu tragen, rauf auf einen kleinen Anhänger, der dann regelmäßig auf die Not-Deponie nach Sieberath gebracht wurde.

 Hunderte Baby-Frösche zwingen zur Vorsicht

 

Waldeidechse in ehemaliger Spechthöhle


Aber auch ohne schweres Gerät müssen alle Arbeiten sehr vorsichtig ausgeführt werden. In der Aue wimmelt es derzeit von unzähligen jungen Fröschen, Waldeidechsen suchen Schutz in den ehemaligen Spechthöhlen, die wir natürlich auf der Fläche belassen.

Georg Faber an einer vorher stark verstopften Bachschleife

Die Arbeiten an der Kettensäge werden von Georg Faber und Markus Körfer umgesetzt. Die alten Erlen haben viel Treibgut abgehalten und diese Pfropfen müssen nun vorsichtig von den Erlen geschnitten werden.

Das Monitoring mittels Wildkameras findet mittlerweile auch wieder statt, Wasseramsel und Eisvogel sind bereits zurück gekehrt. Wir konnten auch die ersten Bachforellen finden, Dachs und Rotwild kehren nachts auch wieder ein. Allerdings werden die umfangreichen Arbeiten noch eine ganze Zeit in Anspruch nehmen, wobei die Arbeiten auf der Fläche im Hintergrund stehen. Primär muss die Durchlässigkeit des Bachlaufes schnellstmöglich wiederhergestellt werden.

 Es ist noch viel zu tun

Die Truppe ist nun seit 3 Wochen in der Aue fleißig und so sind bereits mehr als 3/4 des Bachlaufes wieder vollständig frei.

 

Fortsetzung folgt!

 

Text, Fotos und Videosequenzen: Marion Zöller/NABU Euskirchen


Aufräumen nach der Flut

6.08.2021

Handarbeit auf Naturschutzflächen                                          Foto: G.Damaschke

In den ersten 10-12 Tagen nach der Flutkatastrophe stand selbstverständlich die humanitäre Hilfe im direkten Umfeld im Vordergrund. Zudem war auch jeder 2. Aktive im NABU Euskirchen selbst von der Flut betroffen, so das wir kaum groß angelegte Hilfsmaßnahmen umsetzen konnten. Allerdings müssen natürlich auch jene Naturschutzflächen des NABU Euskirchen “aufgeräumt” werden, die unmittelbar an jenen Bachläufen liegen, die mit unglaublicher Wucht über die Ufer getreten sind.

Und um Missverständnisse zu vermeiden, wir schlendern nicht mit Greifzangen durch die Biotope um etwas Unrat einzusammeln, sondern stehen in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass die Bachläufe einwandfrei durchgängig sein müssen. Je nach Baumbestand haben sich unglaubliche Pfropfen aus Bauholz und Großmüll gebildet, die bei erneuten Starkregenereignissen wieder zu Anstauungen führen könnten.

Nur einen Tag nach der Wiederherstellung – Nahrungshabitat wieder angenommen

Foto: Marion Zöller/NABU Euskirchen

So konnten wir am vergangenen Wochenende die erste Naturschutzfläche wiederherstellen. Der Bachlauf konnte von Totholz und Müll befreit und die Aue von angeschwemmten Totholz befreit werden. Sämtliche Fremdstoffe wurden am Ende ordnungsgemäß abgefahren, die wertvolle Fläche ist wieder intakt, die Biotope funktionstüchtig und das Monitoring erneut gestartet.

 

Danke an die fleißigen Helfer !

 

Text: Marion Zöller/NABU Euskirchen

 

Nach der schweren Arbeit, der Storch freut sich                    

Foto: Marion Zöller/NABU Euskirchen