Mit Gabelschwanz und ausgreifter Technik

Rotmilan (Flugbild)   Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Er ist etwas größer als ein Bussard, hat lange schmale Flügel, die er häufig leicht anwinkelt und ist ein äußerst eleganter und eindrucksvoller Flieger. Besonders einfach zu bestimmen ist der Rotmilan, wegen seines tief gegabelten Schwanzes, der im auch den volkstümlichen Namen "Gabelweihe" eingebracht hat. Verwechseln kann man ihn allenfalls mit seinem nächsten Verwandten, dem Schwarzmilan. Der ist allerdings kleiner und hat einen weitaus weniger tief eingeschnittenen Schwanz. Während der Schwarzmilan ein Fischliebhaber ist und sich deshalb gerne in der Nähe von Gewässern aufhält, ist der Rotmilan ein Vogel der reichgegliederten Wald-Feldlandschaften. Hier legt er auf alten Laubbäumen seinen Horst an.

Ein eleganter Flieger der Rotmilan                                        Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Erstaunliches über Nahrungswahl und Jagdtechnik des rotbraunen Vogels mit dem hellgrauen Kopf haben neuere Forchungen zu Tage gebracht. Im Suchflug über der Landschaft kreisend, ist der Rotmilan ein ebenso alltäglicher Anblick, wie auf einem Ast auf Beute ansitzend. Dagegen sind Meldungen, die den Greifvogel wie ein Huhn auf dem Boden nach Nahrung pickend beschreiben, zwar selten, aber durchaus ernst zu nehmen. Der eleganter Flieger ist dann etwas unbeholfen auf der Jagt nach Insekten die wesentliche Anteile seiner Nahrung ausmachen können. Auch die Luftjagd, ähnlich der, wie Habicht oder Wnaderfalkesie anwendengehört zu seinem Repertoire und entspricht schon eher dem Bild der stolzen "Königsweihe". Daneben spielt auch eine wenig "vornehme Form des Nahrungserwerbs eine wichtige Rolle. Der Rotmilan ist ein Beuteschmarotzer, das heißt, er läßt andere die Arbeit tun und jagt ihnen dann die unter Mühe erbeutete Nahrung einfach ab. Entsprechend diesen vielfältigen Techniken ist auch das Beutespektrum des Rotmilans sehr vielgestaltig. Neben den schon erwähnten Insekten und allen Vögel bis Hühnergröße stehen besonders Kleinsäuger, wie Wühl-und Feldmäuse, auf seinem Speiseplan. Auch ein Kaninchen oder ein en kranken oder jungen Feldhasen , sofern er ihn erwischt, verschmäht der Rotmilan nicht.

Bereits im August gibt der Rotmilan seine Revierbindung auf und man kann ihn an bestimmten Schlafplätzen in größeren Trupps in der Eifel beobachten, auch auf seinem Zug ins Winterquartier.

Text: Günter Lessenich/NABU Euskirchen