Endergebnisse der "Stunde der Wintervögel"

Rund 176.000 Menschen haben bei der zwölften „Stunde der Wintervögel“ mitgemacht und im Schnitt 35,5 Vögel in einer Stunde gezählt. Das ist zwar etwas mehr als im Vorjahr, aber immer noch deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Insgesamt wurden dem NABU 4,2 Millionen Vögel gemeldet.

Spitzenreiter bundesweit auch 2022 der Haussperling mit 6,51 Vögel pro Garten.

Berlin/Kreis Euskirchen - Wer bei der „Stunde der Wintervögel“ mit Fernglas und Meldebogen dabei war, hat durchschnittlich 8,7 unterschiedliche Vogelarten beobachtet. Das zeigt das Endergebnis Deutschlands größter Zählaktion, die vom 6. bis 9. Januar stattgefunden hat. Der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV, hatten schon zum zwölften Mal zur winterlichen Vogelzählung eingeladen. Rund 176.00 Menschen haben mitgemacht und von über 120.000 Beobachtungspunkten wie Gärten, Parks und Balkonen über 4,2 Millionen Vögel gezählt. Nur 2021 gab es mit rund 236.000 mehr Teilnehmende, was vor allem auf die Ausnahmesituation des zweiten Corona-Lockdowns zurückführen ist.

Die Top Ten der häufigsten Arten führt, wie so oft, der Haussperling an, gefolgt von Kohlmeise, Blaumeise und Amsel. Zu sehen gab es bei der diesjährigen Zählung etwas mehr Vögel als 2021. Sowohl bei der Zahl der gemeldeten Arten – plus 0,4 – als auch bei der Zahl der gemeldeten Vogel-Individuen – plus 1 – ging es leicht nach oben. Das liegt vor allem an den typischen Waldarten wie Kernbeißer, Kleiber, Eichelhäher, Bunt- und Mittelspecht sowie Tannen-, Blau- und Kohlmeise, die sich vermehrt in Gärten und Parks zur Nahrungssuche eingefunden haben. Ursache dafür könnten weniger Baumfrüchte in den Wäldern als in anderen Wintern sein.

Haussperling im Kreis Euskirchen stark abgenommen.

Kreis Euskirchen - Bei der zwölften  "Stunde der Wintervögel haben  sich leider nur 708 Vogelfreunde*innen im Kreis Euskirchen eine Stunde Zeit genommen und rund 20.200 Vögel in 519 Gärten  gezählt. 2021 waren es  rund 1.000 Teilnehmende  was auf die Ausnahmesituation des zweiten Corona-Lockdowns  zurückzuführen ist.

 

Wie die Ergebniskarten anzeigen, hat diesen Winter der Spitzenreiter Haussperling im Kreis Euskirchen stark abgenommen. 3.938 Zählungen,  das sind 7,59 Vögel pro Garten, ein Minus von  24 Prozent (2021/ 6667 Zählungen, das sind 10,4 Vögel pro Garten. ein Minus von 3 Prozent.  Was könnte die Ursache für den starken Rückgang sein?

Der Erlenzeisig war nur  mit 0,16 pro Garten zu beobachten.

Foto: Günter Lessenich/NABUEuskirchen

Weniger häufig gesehen wurden in diesem Jahr vor allem Arten, die sich, oft in Trupps, als Wintergäste in Deutschland aufhalten und vermutlich aufgrund der milderen Winter weniger Zugtendenzen zeigen. Dazu gehören Erlen- und Birkenzeisig, Rot-, Sing- und Wacholderdrossel. Einige dieser Arten sind mutmaßlich Klimaverlierer, deren Verbreitungsgebiet durch die sich verändernden Bedingungen kleiner wird. 77 Vogelarten konnten beobachtet werden.

Naturfreund*innen können sich schon auf die nächste Vogelzählung freuen: Sie findet vom 13. bis 15. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.


Top Ten im Kreis Euskirchen

 

Rang    

Vogelart

Anzahl

% der
Gärten

Vögel
pro Garten

Vergleich zum Vorjahr
(Vögel pro Garten)

Vergleich zum Vorjahr
(Trend)

1

Haussperling

3938

69,36%

7,59

- 2,45

- 24%

2

Kohlmeise

2446

89,98%

4,71

+ 0,78

+ 20%

3

Blaumeise

2173

82,27%

4,19

+ 0,92

+ 28%

4

Amsel

1492

87,28%

2,87

- 0,17

- 6%

5

Feldsperling

1404

28,52%

2,71

- 0,05

- 2%

6

Star

1331

20,23%

2,56

- 0,73

- 22%

7

Elster

1083

70,91%

2,09

- 0,05

- 2%

8

Buchfink

761

47,21%

1,47

- 0,01

-0%

9

Rotkehlchen

569

74,18%

1,10

- 0,04

- 3%

10

Eichelhäher

520

48,36%

1,00

+ 0,65

+ 187%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen auf der Ereigniskarte des Kreis Euskirchen.