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Naturfoto des Monats Juni | Gelbspötter

Gelbspötter  (Hippolais icterina)  Mit besonders viel Geschick versteht er, die stimmen anderer Vögel nachzuahmen.

Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen

Gelbspötter (Hippolais icterina) stehen den recht ähnlichen Rohrsängern sehr nahe, leben aber nicht wie diese im Röhricht. Unser Gelbspötter bevorzugt lichte Laubwälder mit viel Unterholz und vor allem Parkanlagen, Schrebergärten und Friedhöfen, wo er im dichten Battwerk von Flieder, Holunder oder der Traubenkirche und ähnlichen Sträuchern gute Deckung findet. Er ist daher auch seltener zu sehen als zu hören. Wegen seines variationsreichen Gesang nannte man ihn früher Sprachmeister. Die ausgeprägten Motive trägt er laut und eilig vor und wiederholt sie meistens mehrmals. In seinem Lied baut er auch schnarrende Erregungsrufe ein. Mit besonders viel Geschick versteht er, die Stimmen anderer Vögel nachzuahmen. Die Kunst verdankt er seinen deutschen Gattungsnamen "Spötter" Ähnlich der Dorngrasmücke lockt er mit wäd und warnt mit tze dem kennzeichnende dedewith folgt.

 

Im Winter zieht der Gelbspötter süd- und südostwärts über das Mittelmeer bis zum Sambesi und nach Südwestafrika, und erst im Mai hört man seinen Gesang bei uns wieder.

 

Kennzeichen: oben grünlichgrau und unten blaßgelb; sehr beweglich; sträubt gerne die Scheitelfedern. Unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Orpheusspötter durch die gelben Ränder der Armschwingen, die ein helles Feld im geschlossenen Flügel bilden. ( durch Abnutzung im Spätsommer/Herbst fehlend) ferner durch längere, spitzere Flügelspitzen, die deutlich über den Schwanzansatz hinausragen.

 

Nahrung: kleine Insektenund deren Larven; im Spätsommer auch Beeren von Holunder, Faulbaum, Johannisbeere;  gern Kirschen.

 

Brut: beide Partner bauen in Laubbäumen oder Gebüsch in Astgabeln oder Stammwinkel ein fest mit der Unterlage verwebtes Nest aus Stengel, Würzelchen und ähnliches, das mit Haaren, Federn und Pflanzenwolle verfilzt und geglättet ist; das Weibchen legt ab Ende Mai bis Ende Juni meist  5 rosenrote, spärlich schwarzgepunktete und gefleckte Eier, die beide Gatten abwechselnd in 13 Tagen ausbrüten; beide versorgen die Jungen, die nach 13 Tagen das Nest verlassen; selten 2 Bruten im Jahr.

Daten zum Foto:

Kamera: Panasonic Lumix DC-FZ83

Manuelle Einstellung

Verschlußzeit:1/1000 Sek.

Blende 5,3

ISO 250

Brennweite 1200 mm

 

Sehen Sie auch den Kurzfilm | Gelbspötter mit Gesang