Renaturierung der Aue am Kockesbach

Eine Aue entsteht

Erfassung der Arten am Kockesbach durch Marion Zöller  und Ulrich Pohl

Im Jahr 2021 erwarb die NABU Stiftung Nationales Naturerbe eine etwa 8.000 qm große Fläche am Kockesbach, welche Bestandteil des NSG Manscheider Bachtal und Paulushof ist. Zu dieser Zeit zeigte sich die ursprüngliche Fichten-Monokultur zur Hälfte als Windwurf mit bereits erfolgtem Stockausschlag, sowie einer noch geschlossenen Nutzholz-Plantage bis an das Bachufer. Der so vollständig beschattete Kockesbach befand sich in einem sehr schlechten Zustand, so dass erste Kartierungen weder Amphibien, noch Fische oder aquatische Insekten zum Vorschein brachten.

Wasser ist Leben

Kockesbach – eine Naturschutzfläche der NABU Bundestiftung Nationales Naturerbe

Das Ziel der nun folgenden Maßnahmen ist die Wiederherstellung einer halboffenen Aue. Durch die schonende Entnahme der Fichten in Handarbeit, also ohne schweres Gerät, die die Aue unwiderruflich verdichten würde und mit dem anschließenden Abtransport des Holzes und des Kronenmaterials, startete das Projekt. Der zuvor von den dicht gepflanzten Fichten verschattete Kockesbach, wurde nun von der Sonne beschienen und zeigte in kürzester Zeit die ersten Köcherfliegenlarven, Bachflohkrebse und Eintagsfliegenlarven. Unter den Wurzeln siedelten sich Bergmolche an und erste Grünfrösche konnten nachgewiesen werden.

Platz für Falter

Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle)

Die Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V. hat mit ihrem aktuell vom 01.01.2021 bis 31.12.2027 laufenden Großprojekt : "helle Eifeltäler” https://www.life-helle-eifeltaeler.eu/ diese Fläche in Absprache mit der NABU Stiftung Nationales Naturerbe aufgenommen. Somit entsteht federführend durch die Projektleiterin Marietta Schmitz nicht nur eine naturnahe Aue, sondern auch durch Initialpflanzungen des Wiesenknöterichs ein Lebensraum für den stark bedrohten Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle), der im Wortspiel namensstiftend war.

Aktuell befreien Ehrenamtliche des NABU Euskirchen die Fläche in Handarbeit von Restholz und Fichtennadeln, deren Verbleib für die spätere Aue kontraproduktiv wären.

 

Nadeln versauern den Boden und Totholz bringt Nährstoffe in eine Aue, die mager sein sollte. Ebenfalls wird der nicht standortgemäße Stockausschlag entfernt, z.B. Fichte, Bergahorn, Brombeere, um den Platz für die später geplanten Erlen- und Weidengehölze zu schaffen.

 

Text, Fotos und Video: Team Kockesbach


Video zum Kockesbach