Es kamen 2023 weniger Vögel an die Futterstellen als im Vorjahr.
Sowohl im Kreis Euskirchen wie auch bundesweit auf Platz 1: der Haussperling
Kreis Euskirchen - Aufgrund des milden Winters steuerten weniger Vogelarten die Futterhäuser an, da sie in der freien Natur derzeit genügend Nahrung finden. Die Endergebnisse stehen nun fest. Der Spatz bleibt der strahlende Sieger im Kreis Euskirchen. Knapp 400 Naturfreunde zählten den Haussperling an den drei Aktionstagen 2477mal und meldeten die Ergebnisse an den NABU. Auf Platz 2 flog die Kohlmeise mit 1286 Zählungen und auf Platz 3 die Blaumeise mit 1251 Zählungen.
Insgesamt wurden 69 Vogelarten registriert.
Nach der abschließenden Auswertung der gemeldeten Ergebnisse wurden von 99.000 Menschen bundesweit 2,3 Millionen Vögel in diesem Jahr gesichtet. Die Ergebnisse bieten Vergleichsmöglichkeiten mit den Vorjahren und zwischen den Arten. In knapp 68.000 Gärten wurden Vögel gesichtet und gemeldet.
Wintergäste und Waldvögel seltener zu Gast
Günter Lessenich Internet-Redakteur und Ornithologe im NABU Euskirchen weist auch auf den milden Winter hin, auffällig sei in diesem Jahr, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa kaum nach Deutschland gezogen sind. Dazu zählt zum Beispiel der Bergfink, (15 Sichtungen im Kreis Euskirchen) der sich regelmäßig im Winter als Gast unter die heimischen Finken mischt. Der Seidenschwanz wurde dieses Jahr bei der Vogelzählung nicht gesichtet.
Aus den Wäldern kamen einige Arten auch seltener an die Futterstellen. Neben Kernbeißer, Buntspecht und Buchfink wurde in diesem Jahr besonders selten der Eichelhäher gesichtet. (2022 520 Vögel / 2023 142 Vögel ) Ein Grund dafür dürfte dabei das vergangene Mastjahr der Bäume gewesen sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.
Der Buchfink wurde in diesem Jahr bundesweit selten gesichtet
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Während sich der Haussperling üblicherweise in der Nähe von Städten und Dörfern aufhält, ist der kleinere Feldsperling eher auf Feldern und an Waldrändern zuhause. Damit ist er deutlicher vom Nahrungsangebot in unserer Agrarlandschaft abhängig, in direkter Konkurrenz am Futterhaus wird er von seinem Namensvetter verdrängt. Leider wird der Feldsperling bei der Vogelzählung vermutlich mit dem Haussperling verwechselt, denn er kommt bei der Aktion in den Ergebniskarten im Kreis Euskirchen (556mal vor) So oft ist dieser kleinere Verwandter des etwas kräftigeren Haussperlings im Kreis nicht zu beobachten. Deshalb möchten wir Ihnen beide Vogelarten einmal näher vorstellen.
Feldsperling: Gefährdungsgrad: Vorwarnstufe - Bestandstrend:- 41 % (abnehmend)
Unterscheidungsmerkmale
Haussperling
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Feldsperling
Foto: Marion Zöller/NABU Euskirchen
Haussperling
Haussperlinge wirken oft sehr gedrungen und haben einen großen Kopf. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben einen kräftig schwarz-braun gestreiften Rücken. Während die Weibchen sonst eher unscheinbar grau und braun sind, können die Männchen eine schwarze Kehle und einen schwarzen Latz, einen grauen Scheitel und graue Wangen sowie einen braunen Kopfstreifen vorweisen.
Feldsperling
Der Feldsperling hat ein bräunliches Rückengefieder mit schwarzer Musterung und einen gräulichen Bauch. Im Gegensatz zum Haussperling besitzt er eine einheitlich braune Kopfplatte, weiße Wangen mit einem dunklen Wangenfleck und ein weißes Nackenband. Außerdem sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt.
Weitere Informationen über die bundesweite Vogelzählung können Sie
Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.