Themenmonat Wildpflanzen: Einführung

Heimische Wildpflanzen wachsen, gedeihen und vermehren sich seit Generationen bzw Jahrzehnten oder noch länger in den entsprechenden Gebieten. Dadurch besitzen sie ein Genom, welches sich den Klimabedingungen und anderen Umwelteinflüssen ideal anpassen konnte. Sie bilden Lebensraum und Nahrungsgrundlage für viele Insekten und andere Tierarten, die sich wiederum über lange Zeit an diese Wildpflanzen angepasst haben und so ist ein aufeinander abgestimmtes Ökosystem entstanden. Dies ist ein langwieriger sensibler Prozess, der in der Natur völlig normal ist.


Erst durch die massive Siedlungspolitik des Menschen und ganz besonders durch die intensive industrielle Landwirtschaft wurde dieses Ökosystem gestört und teilweise sogar zerstört. Im früheren landwirtschaftlichen Anbau hat es zwischen den Nutzpflanzen immer auch Wildpflanzen gegeben. Durch den massiven Einsatz von Pestiziden, Fungiziden und Pflanzenvernichtungsmitteln wurden in diese Kette aufeinander aufbauender Lebewesen große Lücken geschlagen.

 

Das sehen wir ganz besonders am extremen Rückgang der Insekten. Diese brauchen die Wildpflanzen als Nahrungsgrundlage, deren Wegfall sorgt dafür, dass die Nahrungsquellen vieler Insektenarten verschwinden. Der Rückgang der Insekten verursacht wiederum das Verschwinden der Nahrungsgrundlage vieler Vögel, Amphibien und anderer Tierarten, sowie den Verlust von Bestäubern. Was wiederum die Fortpflanzung der Wildpflanzen beeinträchtigt.

 

In diesem Monat werden wir mehr über Wildpflanzen, insbesondere unsere heimischen Wildpflanzen, berichten. 

Text: Peter Berthold / NABU Euskirchen