Der Schutzgebietsbetreuer Markus Körfer hatte gerufen und neun Helfer*innen waren seinem Aufruf gefolgt. Treffpunkt war in Mechernich in einem der ältesten
Schutzgebiete des NABU im Kreis Euskirchen. Das Gelände liegt sehr versteckt und teilt sich in eine ehemalige Tongrube und offenes Grünland mit einem größeren Heckenanteil auf.

Vor Beginn des Einsatzes gab Markus den Helfern einen Überblick über das Gelände und seine Besonderheiten. Die Fläche wird fast ganzjährig von einer Herde Jakobschafe beweidet und offen gehalten.
Die Schafe sind sehr robust und sorgen dafür, dass die Verbuschung nicht überhandnimmt und der Neuaustrieb von Schlehen, Birken, Silberpappeln & Co verbissen wird. Weitere Bewohner sind seit Jahrzehnten eine Dachsfamilie, Füchse und gelegentlich auch Rehe.
Das Gelände ist zum Schutz der Schafe komplett eingezäunt. Der Wildwechsel erfolgt über die sogenannten Dachspforten, die an mehreren Stellen im Zaun eingelassen
sind (Bild „Dachspforte“).
Die Artenvielfalt von Pflanzen, Insekten, Säugetieren und Vögeln hat aufgrund der extensiven Bewirtschaftung und der Möglichkeit für die Natur, sich ungestört
entwickeln zu können, erheblich zugenommen.
Der Pflegeeinsatz hatte zwei Ziele:
Zum einen wurde die Arbeit der Schafe unterstützt und der Gehölzaufwuchs mit Hilfe von Freischneidern und in Handarbeit zurückgeschnitten.
Zum anderen muss die Steilwand des Sees regelmäßig von übermäßigem Bewuchs freigestellt werden, um dieses sonnenexponierte seltene Biotop für Reptilien und andere
wärmeliebende Arten zu erhalten. Wir hoffen darauf, dass sich irgendwann auch wieder Uferschwalben hier ansiedeln.
Der Einsatz war zwar anstrengend, aber bei bestem Arbeitswetter und der beim NABU üblichen guten Verpflegung auch sehr bereichernd und befriedigend.
Text: Uli Pohl / NABU Euskirchen
Fotos: Marion Zöller / NABU Euskirchen und Anna Hofmeister / Wiesennetzwerk Zülpicher Börde