Flugbild - Mehlschwalbe Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Wir kennen den Spruch „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.“, der auf eine Fabel des griechischen Dichters Aesop aus dem sechsten Jahrhundert v. Chr. zurückgehen soll. Allerdings gilt im mediterranen Raum eher der Bezug zum Frühling. Durch den Klimawandel bedingt werden wir unseren Sommerspruch wohl zukünftig auch in „Frühling“ abändern müssen. Die Ankunft der Schwalben wird tendenziell früher. Einen Frühling/Sommer ohne Schwalben können wir uns gewiss nicht vorstellen. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, dass unsere afrikanischen Langstreckenbesucher bei uns die passenden Lebensbedingungen vorfinden.
Im Jahr 2010 startete der NABU in Nordrhein-Westfalen die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“. Die Auszeichnung mit einer Plakette am betreffenden Haus dokumentiert dann für alle sichtbar, dass hier Menschen leben, die gerne etwas für Schwalben tun. Trotz Coronapandemie ist im Jahr 2021 auch wieder eine erfreulich hohe Zahl an Auszeichnungen zustande gekommen, die von engagierten Mitgliedern des Forums Ornithologie des NABU-Euskirchen durchgeführt wurden. Ein Haus wies als Rekord 72 Schwalbennester auf. Die schwalbenfreundlichen Hausbewohner/-innen nahmen die Mitglieder des Forums herzlich auf. Der Erfahrungsaustausch wurde von allen als sehr bereichernd empfunden. Das Team des Ornithologischen Forums will auch im Jahr 2022 die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ fortsetzen. Der Aufruf zur Bewerbung um die Auszeichnung wird dann wieder im Frühjahr in den Medien erfolgen.
Mehlschwalbenpaar Foto: Günter Lessenich/NABUEuskirchen
Kreis Euskirchen - Wie in den letzten Jahren möchten wir auch 2022
wieder schwalbenfreundliche Häuser auszeichnen.
Flugbild - Rauchschwalbe
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Noch gibt es viele Menschen, die sich über das Glück freuen, das die Schwalben sprichwörtlich an ihre Häuser kommen. Darum setzt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Nordrhein Westfalen auch 2022 mit großem Erfolg wie in den vergangenen Jahren die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ in diesem Sommer fort.
Im Kreis Euskirchen würdigt der NABU Euskirchen, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten, mit einer Plakette und einer Urkunde. Machen Sie andere Menschen darauf aufmerksam, wie wichtig der Schutz von Schwalben ist – lassen auch Sie Ihr Haus durch den NABU auszeichnen!
Denn so zahlreich wie früher sind die Schwalben nicht mehr. Ihre Zahl geht seit viele Jahren zurück, auch hier im Kreis Euskirchen. Die Rauchschwalben z.B. sind in diesem Jahr um Minus 45 Prozent zurück gegangen. Bei der diesjährigen Vogelzählung “Stunde der Gartenvögel” wurde das deutlich sichtbar.
Einer der Ursachen ist der fortschreitende Verlust von Nistmöglichkeiten. Während früher in jedem Kuhstall Platz für mehrere Rauchschwalbenpaare war, sind heute viele Viehstelle verschlossen. Nicht asphaltierte Feldwege und Hofeinfahrten, ideale Orte für die Schwalben, um feuchten Lehm für den Nestbau zu sammeln, sind heute eine Seltenheit.
Bringen Sie am besten 60 cm unter den Nestern Kotbretter an.
Foto: Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Wo Nutztiere sind, fühlen sich Rauchschwalben wohl. Denn sie ziehen Fliegen und Mücken an. Pro Brut zieht ein Schwalbenpaar 3 bis 5 Junge
auf. Foto:Günter Lessenich/NABU Euskirchen
Mehl und Rauchschwalben nisten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Früher verehrten wir sie als Glücksbringer und heute?
NABU Internet-Redakteur Günter Lessenich zeichnete Frau Sabine Sistig aus Lessenich und Ihr Haus im September 2021 mit einer Urkunde und Plakette aus. Im Hintergrund Ihr wundervoller naturnaher Garten. Foto: Jan Sistig