Im Kreis Euskirchen stehen aktuell 114 Windräder (Stand 01.12.2020). Zahlreiche weitere Anlagen sind in Planung. Im Rahmen unserer Bemühungen den Artenschutz im Zusammenhang mit Windkraftanlagen kritisch zu beleuchten, sind wir auf die Mithilfe aufmerksamer Wanderer und Erholungssuchende angewiesen. Es ist zwingend notwendig eine Bestandsaufnahme aller durch Windkraftanlagen verunglückter Vögel und Fledermäuse in einer zentralen Kartei zu erfassen. Dies geschieht seit Jahren bei der „Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg“. Um belastbare Daten zu erhalten, müssen möglichst viele Schlagopfer erfasst und gemeldet werden.
Blick auf den Windpark Dahlem I-III, zwischen Schnorrenberg und Berk.
Foto: M.Zöller/NABU Euskirchen
Sollten Sie einen toten Vogel oder eine tote Fledermaus entdecken, stellen Sie zuerst sicher, dass Kinder das Tier nicht berühren oder Hunde daran schnüffeln. Es muss sich nicht zwangsläufig um ein Schlagopfer handeln, es kann auch eine Vergiftung oder eine Infektion vorliegen.
Informieren Sie uns unter der Notfallnummer : 02448-919055.
In Verbindung mit einer Ausnahmegenehmigung der UNB sichern wir das Tier und übergeben es zu Untersuchungszwecken dem Amtsveterinär.
Machen Sie bitte Fotos. Bilder die, mit einem Handy gemacht werden, reichen auf jeden Fall aus. Achten Sie bei den Aufnahmen darauf, dass Sie eine Perspektive wählen, in der im Hintergrund der Mast der Windanlage zu sehen ist.
Bitte melden Sie Ihren Fund an uns, wenn möglich mit Bildaufnahme, an die folgende Mailadresse: schlagopfer@nabu-euskirchen.de
Wir füllen die notwendigen Formulare aus und senden die Daten an die „Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg“.
Toter Rotmilan im Windpark Rescheid/Hellenthal. Foto:H&B Beyerlein/NABU Euskirchen
In besagter Kartei befinden sich aktuell 140 Turmfalken, 640 Mäusebussarde und 603 Rotmilane (Stand 04.11.2020) die bundesweit als Schlagopfer gemeldet wurden. Allerdings ist die Zahl der tatsächlichen Todesopfer um ein Vielfaches höher, da oftmals abgelegene Mastfüße nicht kontrolliert werden oder Fuchs und Co schneller waren.
Weiterhin ist es von hoher Wichtigkeit, dass Sie auch „Sonderbares“ in und um Windparks an uns melden. Dies kann ebenfalls über diese Mailadresse geschehen : schlagopfer@nabu-euskirchen.de
Als Beispiel sei hier der Turmfalke genannt, der den Rotorflügel im laufenden Betrieb anflog, um auf ihm zu landen.
Turmfalke fliegt im laufenden Betrieb auf Rotorblatt Foto: H&B Beyerlein/NABU Euskirchen)
Der NABU Euskirchen bedankt sich sehr herzlich für Ihre Unterstützung.
Text: Marion Zöller/NABU Euskirchen