Fledermäuse aus nächster Nähe betrachtet

Kinder und Eltern durften bei der Zählung der Nachtflieger zuschauen und die Tiere auch einmal streicheln.

Zu einer Fledermausnacht für Kinder in der Kakushöhle hatte der NABU Kreis Euskirchen eingeladen. 22 Erwachsene und 17 Kinder waren der Einladung gefolgt und trafen sich vor dem Eingang der Kakushöhle. „ Das Interesse an den Fledermäusen ist nach wie vor sehr groß“, sagte Fledermausexperte Markus Thies beim Anblick der rund 39 Besucher. Einige kamen aus dem Kölner Raum zur der Fledermausexkursion in die Eifel.

Zu Beginn der Veranstaltung stand für die Kinder und Ihre Begleiter ein informativer Vortrag, darin erklärte der Fledermausexperte, welche Fledermausarten es in der Eifel gibt. Thies gab zudem Infos darüber, wo Fledermäuse anzutreffen sind. Sie bevorzugen neben Höhlen und Baumlöchern auch Dachböden oder verlassener Häuser.

Die Fledermausnacht dient der alljährlichen Zählung der bedrohten Jäger. Für interessierte Kinder und ihre Eltern ist es darüber hinaus eine Möglichkeit, dem Experten dabei über die Schulter zu schauen und die Tiere einmal aus nächster Nähe betrachten zu können.

Vor Beginn des Vortrages hatten Markus Thies mit seinen Helfern Christiane Jost und Alfred Glener ein sehr engmaschiges, so genanntes Japannetz vor einigen Eingängen zur Höhle gespannt, Spezialnetze, die für den wissenschaftlichen Vogel und Fledermausfang benutzt werden. In der Höhle und den umliegenden Wäldern leben vor allem Zwergfledermäuse, Langohren und Mausohren.

Doch erst einmal hieß es warten: Zwar ließen sich einige Fledermäuse blicken, jedoch flogen die Tiere nicht in die aufgespannten Netze. Als dann der Fledermausdetektor das akustische Signal gab, wurde es spannend. Die erste Fledermaus landete im Netz. Die mit Taschenlampe ausgestatteten Kinder konnten es kaum erwarten, das Tier in Thies‘ Händen zu betrachten. Von Ihnen aufmerksam beobachtet, erledigte dieser seine wissenschaftliche Arbeit: Vorsichtig nahm er den nächtlichen Jäger aus dem Netz, maß Größe, Flügelspannweite und Gewicht des Tieres, notierte alle Angaben in einem Erfassungsbuch und markierte den kleinen Nachtflieger mit einem blauen Nagellacktupfer.

Gegen 21 Uhr ging die erste Zwergfledermaus ins Netz, dann die zweite, und dann ging es Schlag auf Schlag: 9 Zwergfledermäuse und ein graues Langohr bis zum Ende der Veranstaltung. Nachdem die Tiere vermessen waren, konnten die Kinder die Fledermäuse sogar streicheln und sie anschließend selbst fliegen lassen.

Fledermäuse gehören in Nordrhein-Westfalen zu den gefährdeten oder gar vom Aussterben bedrohten Arten sagte Kerstin Jonke, Beisitzerin beim NABU Kreis Euskirchen. Fledermäuse sind gesetzlich geschützt. Es ist verboten, ihre Aufenthalts- und Zufluchtsorte zu zerstören oder abzudichten oder das Leben der Tiere selbst zu gefährden. Verstöße können mit Geldbußen oder Strafen geahndet werden.

 

Text, Fotos und Film: Günter Lessenich/NABU Euskirchen