Themenmonat Voegel: Die Feldlerche

Luftnummer: Eine gewaltige Stimme, die Feldlerche

Flugbild einer Feldlerche ©Günter Lessenich
Flugbild einer Feldlerche ©Günter Lessenich

Manche Vögel kann man glatt übersehen. Und wenn man sie doch wahrnimmt, dann sind sie nur irgendwie braun.
Äußerlich eher unscheinbar, beigefarben gezeichnet und knapp starengroß, muss die Feldlerche schon den Schnabel aufmachen, um aufzufallen. Wenn wir in einer baum- und strauchlosen Ackerlandschaft einen wirbelnden, jubilierenden Vogelgesang aus der Höhe vernehmen, dann gibt es kaum einen Zweifel das kann nur die Feldlerche sein.

 

Mit raschen Flügelschlägen und gefächertem Schwanz steht die Lerche in der Luft und singt und singt, scheinbar ohne Luft zu holen. Zwei bis sechs Minuten dauert es durchschnittlich, bis sie ihren Gesang beendet und wieder zur Erde zurückkehrt. Und zwar nahezu im Sturzflug: Anfangs gleitet sie mit ausgebreiteten Flügel und gefächerten Schwanz hernieder, um sich wenige Meter über dem Boden rasch fallen zu lassen - was es dem Beobachter sehr erschwert, den Landplatz auszumachen.

 

Und warum singt die Lerche? Weniger, wie man erwarten könnte, zur Partner-Werbung. Erstaunlicherweise scheinen die meisten Männchen auch dann eine Partnerin zu bekommen, wenn sie wegen unfreundlicher Witterung noch längst nicht zum Singen aufgelegt sind. Die ganze Kunst gilt also wohl mehr den Rivalen - als Signal, dass dieser Platz schon besetzt ist.

 

Auf intensiv genutzten Ackerflächen geht es der Lerche nicht gut: Dicht ausgesät und stark gedüngt wächst etwa Wintergetreide oder Raps so dicht, dass hier kein Platz für Lerchennester mehr sind.

 

Zudem sorgen Pestizide dafür, dass die Vögel immer weniger Insekten finden, die Weibchen nur noch weniger Eier legen und trotzdem nicht genügend Nahrung für ihre Jungen finden.

 

Dagegen könnte die Feldlerche unter guten Bedingungen regelrecht zum Spatz der Feldflur werden. Auf 10 Hektar hätten bis zu 15 Lerchenfamilien Platz.

Text und Fotos: Günter Lessenich / NABU Euskirchen