Themenmonat Voegel: Wiesenpieper

Wiesenpieper – kleiner Vogel mit großartiger Stimme

Foto: Marion Zöller / NABU Euskirchen
Foto: Marion Zöller / NABU Euskirchen

Wer im Frühjahr entlang der Wiesen in der Eifel wandert, hört die Wiesenpieper schon von Weiten singen. Ihr lautstarker Gesang zieht die Aufmerksamkeit der Beobachter bereits in den frühen Morgenstunden bei Sonnenaufgang auf sich.

 

Der Wiesenpieper (Anthus pratensis) ist ein Brutvogel der feuchteren Heide- und Moorlandschaften. Mit ca. 15 cm ist er in etwa groß wie ein Haussperling, von zierlicher, schlanker Gestalt mit dunklen Knopfaugen mit weißer Umrandung. Das Gefieder zeigt zahlreiche Farbschattierungen von graubraun bis grüngelblich und bietet dem Vogel die perfekte Tarnung in den Graslandschaften.

Auf Sträuchern, Zaunpfählen und Hochstaudenfluren lässt er sich gerne nieder. Dies sind seine Ansitzwarten.

Der Wiesenpieper ist ein Bodenbrüter. Dichte Gras- und Krautvegetation schützt sein Nest sicher auch gegen einen Blick von oben. Das Brutgeschäft der Wiesenpieper beginnt je nach Witterung ab Mitte April. Die wichtigste Voraussetzung für eine sichere Aufzucht der Jungvögel ist ein Mosaik aus reich strukturierten und deckungsreichen Gras- und Krautvegetationen auf unebenen Böden, sowie gering bewachsene Vegetationsflächen, die den Vogel bei der Nahrungssuche nicht beeinträchtigen. Zu seinem Speiseplan gehören neben Spinnen und Insekten aller Art, auch Sämereien und Weichtiere.

Der Wiesenpieper ist stark gefährdet und steht auf der Roten Liste! In Deutschland ist er leider nur noch lückenhaft verbreitet. Neben dem Verlust seines Lebensraumes durch intensive landwirt-schaftliche Nutzung ist eine frühe Mahd des Grünlandes vor Anfang Juli das schlimmste für die Jungvögel der Wiesenpieper: Das Nest wird durch den Einsatz der Mähmaschinen zerstört und die Jungvögel werden getötet. „Der Wiesenpieper wird ausgemäht!“

 

Wiesenbrachen- oder Wildnisstreifen bieten den Wiesenpiepern hingegen sichere Nistplätze. Eine späte Mahd der Heuwiesen schützt die Jungvögel vor dem sicheren Tod.

 

Text: Claudia Rapp-Lange / NABU Euskirchen