· 

Edelkrebs - erfolgreiche Reproduktion

Der Europäische Edelkrebs ist vom Aussterben bedroht. Gewässerverbauung und -verschmutzung, aber vor allem die Krebspest, eine von ausgesetzten amerikanischen Flusskrebsen übertragene Pilzerkrankung haben die Bestände in Europa zusammenbrechen lassen. 

Im Herbst 2022 hat der NABU Euskirchen in enger Zusammenarbeit mit dem Edelkrebsprojekt NRW und dem Fischereiverband NRW eine Besatzaktion mit nachgezüchteten Edelkrebsen durchgeführt. 
  
In einer vom NABU Euskirchen betreuten ehemaligen Tongrube setzten Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU-Landesverbandes und Dr. Harald Groß vom Edelkrebsprojekt 300 adulte Edelkrebse aus. Das mediale Interesse war seinerzeit sehr groß. 

In dem Gewässer finden die Krebse optimale Bedingungen vor:

  • Tiefes kühles Wasser,
  • viele Versteckmöglichkeiten,
  • ein gutes Nahrungsangebot
  • und vor allem - keine amerikanischen invasiven Flusskrebse.

 

Ehemalige Tongrube, Foto: Günter Lessenich / NABU Euskirchen
Ehemalige Tongrube, Foto: Günter Lessenich / NABU Euskirchen

Von einem Erfolg des Besatzes kann man allerdings erst sprechen, wenn die Edelkrebse sich erfolgreich fortpflanzen.  
  
Im Juli 2025 war es dann soweit: Andreas Stauch und Ulrich Pohl vom NABU Euskirchen legten über Nacht rund um das Gewässer Krebsreusen aus. In einer der Reusen fand sich am nächsten Morgen ein juveniles, kerngesundes und sehr wehrhaftes Tier, welches nach dem Fotografieren sofort zurück ins Gewässer durfte. (Bilder 5 bis 7 von Andreas Stauch) 

Der Reproduktionsnachweis war erbracht. Auch wenn es sich erst einmal um einen  einzelnen Nachwuchskrebs handelte, ist Dr. Harald Groß aufgrund seiner Erfahrungen der Meinung: "Wo einer ist, da sind auch mehrere".  
  
Wir werden versuchen, das Ergebnis in den nächsten Wochen durch weitere Reusenfänge zu validieren. 

Text: Uli Pohl / NABU Euskirchen