NABU NRW-Bilanz 2020: Pandemie und Volksinitiative prägten Arbeit des Naturschutzbundes

Naturschutz ist den Menschen wichtig | Mitgliederwachstum auf konstant hohem Niveau

Foto: NABU/Andreas Schoenberg
Foto: NABU/Andreas Schoenberg

Düsseldorf -  – Der NABU Nordrhein-Westfalen hat heute in Düsseldorf seinen Jahresbericht 2020 vorgestellt. Die Freude, das ganz im Zeichen der Pandemie stehende Jahr gut gemeistert zu haben, war dabei groß. „Uns ist es gelungen, den NABU NRW an die Herausforderungen der Zeit anzupassen, zu digitalisieren und kreative Formate zu entwickeln, um miteinander und mit anderen Naturschutzinteressierten in Kontakt zu bleiben“, sagte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des Landesverbandes anlässlich der Jahrespressekonferenz. „Und wir haben mit unserer ´Volksinitiative Artenvielfalt NRW´ trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich ein wichtiges politisches Zeichen gesetzt – die Menschen in Nordrhein-Westfalen wollen einen wirkungsvollen Natur- und Klimaschutz!“ Der NABU habe hier gemeinsam mit seinen Bündnispartnern vielen Menschen aus der Seele gesprochen.

Naturschutzpolitisch beschäftigte den größten nordrhein-westfälischen Naturschutzverband die anhaltende Verweigerung der schwarz-gelben Landesregierung, mehr für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz in NRW zu tun. „Die Landesregierung von Ministerpräsident Laschet verschließt sich dringend notwendigen und schnellen Maßnahmen gegen den zu hohen Flächenverbrauch, gegen das Insekten- und Artensterben. Sie setzt der von allen wahrnehmbaren Arten- und Klimakrise nichts entgegen, sondern betrachtet die Schäden“, so Naderer.

Nach mehr als vier Jahren unter Ministerpräsident Armin Laschet leiden Natur und Umwelt in NRW an vielen Stellen. Daraus resultierten auch die Forderungen der Volksinitiative Artenvielfalt NRW. Naderer: „Die Qualität vieler Schutzgebiete ist nach wie vor schlecht. Auch in NRW wird dem eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren der EU nicht gefolgt. So fehle es weiterhin an einer ausreichenden Finanzierung, um den Zustand der Schutzgebiete zu verbessern. Nur so könnten diese aber ihren Zweck erfüllen. Das 5 Hektar-Ziel für die Deckelung des Flächenverbrauchs in NRW fiel im Landesentwicklungsplan den sogenannten Entfesselungspaketen der Laschet-Regierung zum Opfer. Dafür gibt es mehr Flächen für Kiesabbau, Straßen und Gewerbeansiedlungen.“ Die aktuell eingebrachte Novellierung des Landesnaturschutzgesetzes schwäche das Bürgerengagement für den Naturschutz und erleichtere weitere fatale Eingriffe in Natur und Landschaft. Aufgrund der Ignoranz des Kanzlerkandidaten gegenüber der Arten- und Klimakrise verliere NRW wertvolle Zeit, die Weichen neu zu stellen.

Die Folgen: Klimawandel und Artensterben schreiten ungebremst voran, bauen auf der ´grünen Wiese´ wird nicht tabu, und in der Agrar-, Gewässer- und Waldpolitik lassen wegweisende und keinen Aufschub duldende Richtungsänderungen auf sich warten. „Die Landesregierung muss endlich eine verantwortliche Politik umsetzen, die die ökologischen Grenzen unserer Wirtschaftsweise anerkennt und im weiteren Handeln berücksichtigt“, forderte die NABU-Landesvorsitzende. Mehr als vier Jahre Stillstand und Rückschritt seien genug. „Doch konkretes Handeln für mehr Artenvielfalt ist in Nordrhein-Westfalen gerade Fehlanzeige. Das darf sich auf Bundesebene nicht in ähnlicher Weise wiederholen.

 

Den vollständigen Jahresbericht finden Sie hier!

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 Für Rückfragen:

 Dr. Heide Naderer, Vorsitzende NABU NRW, 0211-15 92 51-41,

 Bernhard Kamp, Geschäftsführer NABU NRW, 0211-15 92 51-11