
Mehlschwalbe (Delichon urbicum)

Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
Kreis Euskirchen - Die Schwalben haben unsere Sympathie, mit ihnen werden viele positive Eigenschaften und Werte verbunden. Sie bringen Glück und wir haben ihr Erscheinen mit der Leichtigkeit und Schönheit des Frühlings und des Sommers verknüpft. Jetzt sind die ersten Schwalben aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt, zuerst die Rauchschwalben, inzwischen sind mancherorts aber auch schon Mehlschwalben angekommen.
Schwalben willkommen heißen
Ohne Schwalben könnten unsere Sommer sehr trüb aussehen für alle Naturliebhaber und Menschen die mit Achtsamkeit den Sommer und die Natur erleben wollen. Damit uns auch in Zukunft Schwalben im Sommer mit ihren Flugkünsten und ihrem Gezwitscher erfreuen, ist es inzwischen leider notwendig sie zu unterstützen und einige Vorbereitungen zu treffen, um sie willkommen zu heißen.
Mehl- und Rauchschwalben sind für den Bau ihres Nestes auf Lehmpfützen angewiesen.
Die Bestände der Schwalben, das sind bei uns im Wesentlichen die Rauchschwalben und Mehlschwalben, gehen schon seit Jahren stark zurück. Diese Entwicklung hat sich leider in den letzten Jahren noch beschleunigt.
Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen nehmen seit Jahren die Insekten in unserer Natur stark ab. Davon sind natürlich nicht nur die Schwalben betroffen, diese aber in besonderem Maße, weil sie reine Insektenfresser sind. Die Ursache für den Insektenschwund ist vor allem in der immer stärkeren Nutzung der Natur durch den Menschen zu suchen, insbesondere aber durch die immer intensivere konventionelle Landwirtschaft mit ihrem starken Chemie-Einsatz, sowie dem weiterhin steigenden Landverbrauch für Straßen, Siedlungen und Industriegebiete. Zum anderen gehen immer mehr Plätze verloren, an denen die Schwalben ihre Nester bauen können. Stallungen verschwinden, Gebäudenfassaden werden immer glatter und bieten keine Möglichkeiten mehr, an denen Nester angebracht werden könnten. Aber auch das Nestbaumaterial geht den Schwalben aus, sie finden keine Lehmpfützen mehr um ihre Nester zu bauen.
Oft genug werden Brutplätze aber auch bewusst zerstört! Vielen ist nicht bekannt, dass die Zerstörung und Entfernung von Schwalben-Nestern oder die Störung an den Nistplätzen nach dem Naturschutzgesetz strafrechtlich verfolgt wird und drakonische Strafen nach sich ziehen kann. Trotzdem riskieren immer noch Hausbesitzer mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, wenn sie Schwalbennester von den Fassaden und aus den Stallungen entfernen. Dabei gibt es für alle angesprochenen Probleme oft einfache Lösungen.

Urkunde und Plakette

Mit Kotbrettern lassen sich Verunreinigungen am Haus vermeiden.
Schon seit vielen Jahren zeichnet der NABU-Euskirchen schwalbenfreundliche Häuser und deren Besitzer für ihr Engagement zum Schutz der Schwalben aus, und gibt Ratschläge, wie man Verunreinigungen durch Kot vermeiden oder begrenzen kann, wie man Schlammpfützen anlegt oder Nisthilfen anbringt.
Aber mal ehrlich, Schwalben brüten bei uns im Wesentlichen von April/ Mai bis Juli/ August. In dieser Zeit erfüllen sie eine wichtige Aufgabe in der Natur und
erfreuen uns Menschen, sie bringen uns sogar Glück, so heißt es. Das sollte es uns wert sein, Schwalben zu unterstützen. Deshalb sollten wir Sie willkommen heißen!
So kann man einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Schwalben leisten und diese schönen Flugkünstler in unserer Kulturlandschaft erhalten. Die Naturschutzmacher vom NABU Euskirchen helfen gerne weiter. Rat erhalten Sie beim NABU, auf der Homepage www.nabu-euskirchen.de , oder telefonisch beim NABU. Ansprechpartnerin: Kerstin Jonke, Schwalbenkoordinatorin,
Mobil: 0177 5021 2034 E-Mail: k.jonke@nabu-euskirchen.de
Text: Günter Lessenich
Schwalbenfreunde gesucht!
NABU Euskirchen zeichnet auch 2024 wieder schwalbenfreundliche Häuser aus

Rauchschwalbe
Die ersten Rauchschwalben sind schon wieder bei uns im Lande eingetroffen, jetzt dauert es nicht mehr lange und die Mehlschwalben werden ihnen folgen. Bevorzugt bauen die flinken Insektenjäger ihre Nester an Hauswänden und in Stallungen. Leider verschwinden durch die moderne Bauweise der Häuser immer mehr Nistmöglichkeiten, was mit dazu beiträgt dass diese faszinierenden Flugkünstler auch bei uns immer weniger werden.
Um die Schwalben zu unterstützen, hat der NABU NRW bereits im Jahr 2010 die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Gleich mehrere Ziele sollen mit dieser Aktion erreicht werden. Zum einen sollen Menschen beraten und unterstützt werden, die den Schwalben die Möglichkeit bieten möchten an ihrem Haus zu nisten und zu brüten. Zum anderen soll durch die Auszeichnung und das Aufhängen der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“, auch bei anderen Menschen das Bewusstsein für die Notwendigkeit geschärft werden, dass die Schwalben auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Und vor allem soll natürlich erreicht werden, dass die in unserer Region bedrohten Rauch- und Mehlschwalben wieder mehr Nistmöglichkeiten finden!
Hausbesitzer können sich und Ihr Heim auszeichnen lassen
Im Kreis Euskirchen würdigt der NABU Euskirchen, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten, mit einer Plakette und einer Urkunde. Machen Sie andere Menschen darauf aufmerksam, wie wichtig der Schutz von Schwalben ist – lassen auch Sie Ihr Haus durch den NABU auszeichnen!

Plakette für die Hauswand
Sie haben ein Haus, eine Ferienunterkunft, ein Hotel oder sonstiges Gebäude und....
- dulden Schwalben an ihren Wänden?
- akzeptieren das Brutgeschehen der Sommerboten?
- fördern es sogar durch das Aufhängen von Nisthilfen?
- und die Anlage einer Lehmpfütze?
Dann sind Sie unser Kandidat für die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus".
Um sich für die Auszeichnung Ihres schwalbenfreundlichen Hauses zu bewerben, füllen Sie einfach das Bewerbungsformular aus und senden es an die Email-Adresse. schwalben@nabu-euskirchen.de Ihre Bewerbung wird im Anschluss ausgewertet. Ein Mitarbeiter*inn des Schwalbenteams des NABU Euskirchen wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen, um die Auszeichnung vorzunehmen.